BVB schlägt Heidenheim und ist Tabellenführer

Borussia Dortmund dominiert ein rasantes Spiel gegen Heidenheim und muss doch um die drei Punkte zittern. Ein Déjà-vu aus der Vorsaison bleibt den Schwarz-Gelben aber erspart.

Borussia Dortmund hat sich zumindest vorübergehend die Tabellenführung in der Bundesliga gesichert. Der BVB schlug in einem äußerst unterhaltsamen Freitagsspiel den bisherigen Überraschungs-Spitzenreiter 1. FC Heidenheim mit 4:2.

Durch die Tore von Donyell Malen (11.) und Karim Adeyemi (17.) erspielte sich die Borussia eine schnelle und verdiente 2:0-Führung. Es waren die ersten beiden Gegentore für das Team von Trainer Frank Schmidt in dieser Saison.

Heidenheim gelangen keine frühen Ballgewinne, die den BVB in Not gebracht hätten, obwohl die Gastgeber vor allem in Person von Felix Nmecha, der von Beginn an ran durfte, den Gegner durch schlampige Anspiele oder schwache Zweikampfführung wiederholt zu Umschaltmöglichkeiten einluden. Diese blieben zunächst ungestraft.

Elfmeter auf beiden Seiten

Auch nach der Zwei-Tore-Führung hielt BVB-Coach Sahin an den extrem hoch stehenden Außenverteidigern Julian Ryerson und Ramy Bensebaini fest. Der Algerier spielte erstmals in diesem Kalenderjahr von Beginn an für Dortmund und zeigte eine ordentliche Leistung.

Auf den überraschenden Anschluss durch Marvin Pieringer (39./Kopfball) antwortete der BVB im Gegenzug. Adeyemi stellte mit seinem zweiten Treffer den alten Abstand wieder her (41.).

Als Schiedsrichter Schröder zunächst ein Sabitzer-Tor wegen Handspiels von Pascal Groß aberkannte (66.) und Heidenheim wenige Minuten später nach einem Zweikampf zwischen Niklas Süle und Mikkel Kaufmann einen umstrittenen Foul-Elfmeter zugesprochen bekam, den Maximilian Breunig verwandelte (74.), musste Dortmund plötzlich zittern.

Am Ende blieb den Schwarz-Gelben aber ein Déjà-vu aus der Vorsaison, als man zu Hause gegen den FCH eine 2:0-Führung noch hergab, erspart. Auch, weil es in der Nachspielzeit noch einen Hand-Elfmeter für den BVB gab, den der eingewechselte Kapitän Emre Can zum 4:2-Endstand verwandelte (90.+3).

Adeyemi: "Da kann man nicht meckern"

FCH-Trainer Schmidt nach Spielende bei Streamingdienst DAZN: "Wir hatten in der ersten Halbzeit keinen Zugriff, das hatten wir uns anders vorgestellt. Nach dem Elfmeter zum 3:2 dachte ich, es gibt ein Déjà-vu, aber am Ende war es doch zu wenig."

Adeyemi, der Mann des Spiels, sagte: "Ich habe das Selbstbewusstsein von der U21 mitgenommen und das hat mir heute geholfen. Ich bin sehr glücklich über die zwei Tore und noch glücklicher über die drei Punkte. Da kann man nicht meckern."

Heidenheim rutscht durch die erste Saisonpleite auf Rang zwei ab. Dortmund übernimmt mit dem knappen Erfolg zumindest bis Samstag die Tabellenführung in der Bundesliga. Und schoss sich gleichzeitig für den ersten Königsklassen-Auftritt in dieser Saison am Mittwoch beim FC Brügge warm.

Dies traf im besonderen Maße auf Adeyemi zu, der schon in den beiden U21-Länderspielen in den vergangenen Tagen fünf Tore erzielt hatte und am Freitag das Saisondebüt von 18-Millionen-Euro-Zugang Serhou Guirassy in den Schatten stellte.