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Bundesliga: Union-Chefscout Ruhnert will für das BSW in den Bundestag


"Braucht Leute, die Quereinsteiger sind"
Ex-Bundesliga-Manager will in den Bundestag

Von t-online, wl

16.08.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 1047676213Vergrößern des Bildes
Union-Geschäftsführer Horst Heldt (l.) und Chefscout Oliver Ruhnert: Letzterer war über Jahre bei den Berlinern als Manager tätig. (Quelle: IMAGO/Matthias Koch/imago)

Zuletzt rückte Oliver Ruhnert bei Union Berlin auf eigenen Wunsch wieder ins zweite Glied. Nun könnte er den Verein ganz verlassen – für die Politik.

Fußball-Bundesligist Union Berlin droht der Verlust einer langjährigen Führungsfigur. Oliver Ruhnert, aktuell Chefscout bei den "Eisernen", liebäugelt mit einem Abgang. Nicht aber, um bei einem anderen Klub anzuheuern, sondern um in die Politik zu gehen. Ruhnert denkt über eine Kandidatur für den Bundestag nach.

Der "Westfalenpost" sagte der 52-Jährige: "Wenn ich in den Bundestag gewählt werden möchte, muss ich dies 2025 angehen. Ich könnte mir gut vorstellen, diesen Schritt zu gehen." Für ihn sei das "die letzte Möglichkeit dafür. Aus meiner Sicht bin ich danach zu alt", so Ruhnert.

Antreten würde Ruhnert für das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Der Partei gehört er seit Mai 2024 an. Über die namensgebende Vorsitzende Sahra Wagenknecht sagte Ruhnert, er habe "Hochachtung vor dem, was sie als Frau in diesem Business durchzieht, trotz der vielen Verbalattacken auf sie".

Bundestagsmandat würde Aus bei Union bedeuten

Zu vereinbaren wären Politik und Fußball künftig für Ruhnert aber wohl nicht, sollte er tatsächlich ein Bundestagsmandat ergattern. "Beides geht leider nicht. Ich arbeite unglaublich gerne für den 1. FC Union Berlin, ich liebe Fußball", betonte er. "Ich mag aber auch Politik sehr, und ich habe immer mehr das Gefühl, dass es jetzt einfach Leute braucht, die Quereinsteiger sind und die eine lange Historie in der Kommunalpolitik haben." Ruhnert engagierte sich vor seinem Wechsel zum BSW seit 2007 als Lokalpolitiker für die Partei Die Linke, war auch Fraktionsvorsitzender im Stadtrat Iserlohn.

"Ich habe den Eindruck, auch politisch etwas bewirken zu können", erklärte er nun. "Das, was wir im Bund beschließen, wirkt sich auf die Kommunen aus. Das aber wird seit Jahren von vielen in Berlin nicht mehr verstanden."

In der Hauptstadt ist Ruhnert seit 2017 tätig. Zuvor hatte er als Leiter der Nachwuchsabteilung bei Schalke 04 gearbeitet. Dann engagierte ihn Union Berlin als Chefscout, ehe er im Mai 2018 zum Geschäftsführer Profifußball und Leiter der Lizenzspielerabteilung aufstieg. Ruhnert verpflichtete in der Folge Urs Fischer als Trainer. Gemeinsam mit dem Schweizer prägte er die erfolgreichste Zeit der Klubgeschichte, die 2023 mit dem Erreichen der Champions League ihren Höhepunkt erreichte. In diesem Sommer rückte Ruhnert auf eigenen Wunsch zurück ins zweite Glied und nahm seinen Job als Chefscout wieder auf.

Verwendete Quellen
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