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Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.Müller und der FC Bayern Es droht der große Knall

Trotz der souveränen Tabellenführung in der Bundesliga läuft es beim FC Bayern momentan hinter den Kulissen nicht sehr harmonisch. Besonders eine Baustelle muss der Klub schnell beheben.
Bis vor wenigen Wochen hatte man mit Blick auf den FC Bayern den Eindruck: Da läuft es. Im Pokal zwar raus, aber in der Liga und in der Champions League konnte der Rekordmeister weitestgehend überzeugen. Doch seit ein paar Tagen hat sich alles gewandelt. Der Eindruck jetzt: Es wird kritisch.
Sportlich stehen die Bayern vor entscheidenden Wochen, die vielen Verletzungsnachrichten bereiten nicht nur Trainer Vincent Kompany Kopfschmerzen. Er muss schnell Lösungen finden – genauso wie der Klub in Sachen Thomas Müller.
Seit Monaten wird im Verein und dessen Umfeld über die Vertragsverlängerung der Klub-Legende diskutiert. Im Sommer läuft sein Vertrag aus, eine Verlängerung in zweistelliger Millionenhöhe ist angesichts des Sparzwangs beim FC Bayern und Müllers sportlichen Stellenwerts schwierig umzusetzen.
Zu Beginn des Jahres hatte Sportvorstand Max Eberl auf einer Pressekonferenz aber gesagt: Müller kann entscheiden, wie es weitergeht. "Die Gespräche mit Thomas werden sicher sehr kurz sein. Wir haben mit ihm schon gesprochen und uns auf die Zukunft vertagt. Thomas braucht nicht großartig zu verhandeln. Wenn er Lust hat weiterzumachen, werden wir uns tief in die Augen schauen und dann wird es weitergehen", so Eberl. Klare Worte, ein klarer Plan.
Zunächst. Denn Ende Februar überraschten dann Aussagen von Ehrenpräsident Uli Hoeneß, der dem Weltmeister von 2014 nahelegte, seine Karriere im Sommer zu beenden. "Ein Thomas Müller, der ständig auf der Bank sitzt, das kann auch nicht eine Lösung sein", erklärte der 73-Jährige. Ab da stand wohl fest, dass es im Sommer auch auf eine Trennung zwischen beiden Parteien hinauslaufen kann.
Am Wochenende meldete der "Kicker" das dann als bereits beschlossene Sache: Müller werde keinen neuen Vertrag in München bekommen. Die "Bild" berichtete, Müller habe sich ob der Meldung vor den Kopf gestoßen gefühlt. Ein Angebot sei ihm nie vorgelegt worden, im November hätte es aber noch geheißen, man wolle mit dem Stürmer weitermachen.
Ein völliges Wirrwarr. Es scheint, als haben alle Beteiligten nur aneinander vorbei- statt miteinander geredet. Die Bayern müssen das Thema schnell eingefangen bekommen und Fakten klären, wie es mit Thomas Müller weitergehen soll. Sonst wird es brandgefährlich.
Einmal, weil das Thema weiter schwelt und kontrovers diskutiert wird. Und, weil der Klub aufpassen muss, es sich nicht mit den eigenen Fans zu verscherzen. Denn wenn sich der FC Bayern mit seinem Fanliebling am Ende verkracht, dann könnte es zu einem großen Knall kommen.
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