Nach Attacke gegen Sané Strafe für Unions Trainer steht fest
Nach seiner Tätlichkeit gegen Bayern-Spieler Leroy Sané muss Union Berlin auf seinen Cheftrainer Nenad Bjelica verzichten.
Trainer Nenad Bjelica vom 1. FC Union Berlin ist nach seiner Tätlichkeit im Bundesliga-Nachholspiel am Mittwochabend beim FC Bayern für drei Spiele gesperrt worden. Der Deutsche Fußball-Bund gab die Entscheidung des DFB-Sportgerichts am Donnerstag bekannt, Union stimmte dem Urteil zu.
Bjelica erhält demnach auch eine Geldstrafe in Höhe von 25.000 Euro. Der Trainer hatte sich in der 74. Minute beim Duell der "Eisernen" gegen den deutschen Rekordmeister unsportlich verhalten. Er griff Leroy Sané unter anderem zweimal ins Gesicht, nachdem der Nationalspieler ihm den Ball aus den Händen entwenden wollte. Schiedsrichter Frank Willenborg zeigte dem Coach daraufhin die Rote Karte.
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Sané hat für seinen Anteil an der Situation die Gelbe Karte bekommen. Bjelica hatte die Schlussphase des 0:1 in München von den Rängen aus verfolgen müssen. Während seiner Sperre wird sich Bjelica bei drei Partien nicht im Innenraum des jeweiligen Stadions aufhalten dürfen. Die Betreuung der Mannschaft wird sein Assistenz-Team übernehmen. Nach Abpfiff sagte Bjelica zu der Szene: "Ich reagierte nicht so, wie ich als Trainer reagieren sollte. Das ist nicht in Ordnung und nicht zu tolerieren, was ich gemacht habe."
Spieler kritisieren eigenen Trainer
Für die Unioner bedeutet die Sperre einen weiteren Rückschlag. Bereits am kommenden Sonntag empfangen die Köpenicker im Stadion An der Alten Försterei den Tabellenletzten SV Darmstadt 98. Auf Platz 15 liegend, sammelten die Unioner bislang nur drei Punkte mehr als der hessische Aufsteiger. Allerdings absolvierten sie auch ein Spiel weniger. Die ausgefallene Partie gegen den aktuellen Tabellen-16. FSV Mainz 05 wird am 7. Februar nachgeholt – auch da wird Bjelica fehlen.
Der Kroate selbst dürfte zudem seine Position innerhalb des Klubs mit seinem Fehlverhalten geschwächt haben. Auch von Union-Profis kam Kritik auf, mit Verweis auf die Vorbildfunktion, die sowohl Spieler als auch Trainer hätten. Der ehemalige Top-Referee Manuel Gräfe hatte vor der Urteilsverkündung sogar mit einer höheren Strafe von vier bis sechs Spielen Sperre gerechnet.
Bjelica hat das Amt bei Union erst seit dem 27. November inne. Zuvor hatten sich die Berliner vom langjährigen Erfolgscoach Urs Fischer nach einer schweren Niederlagenserie und dem Abrutschen auf den letzten Tabellenplatz getrennt.
- fc-union-berlin.de: Mitteilung des 1. FC Union Berlin
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa