Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.
Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.Unions Trainer rastet aus Er sollte gefeuert werden – sofort
Während der Partie zwischen den Bayern und Union kommt es zu einem Aufreger an der Seitenlinie. Im Mittelpunkt: Der Trainer der Berliner, der handgreiflich wird.
Die Bundesliga hat wegen Union Berlin den ersten Eklat des Jahres. Gerade einmal zwei Monate ist Nenad Bjelica als Trainer bei Union im Amt, nachdem sich der Klub und sein langjähriger Trainer Urs Fischer getrennt hatten. Doch das Erste, womit er nun Schlagzeilen macht, ist nicht seine sportliche Leistung, sondern eine körperliche Auseinandersetzung mit Bayerns Spieler Leroy Sané: Zweimal griff er am Mittwochabend Sané beim Spiel ins Gesicht (mehr Infos dazu hier).
Ob man es nun Ohrfeige oder Wischer nennen will, ist unerheblich. In jedem Fall ist klar: Bjelica hat damit eine rote Linie überschritten und mit seinem Aussetzer nicht nur seinem Klub schwer geschadet, sondern dem Fußball insgesamt.
- Eklat um Unions Trainer Bjelica: Das sagt Leroy Sané
Es heißt ja gern: Fußball lebt von Emotionen, da muss es auf dem Platz auch mal abgehen dürfen. Das stimmt. Nur: Das mag für Spieler auf dem Feld zutreffen, wobei es auch dort zu ahnden ist. Doch der Trainer hat eine Vorbildfunktion, eine Strahlkraft, die nicht auf der Bank im Stadion – oder an der Seitenlinie endet. Diese Szene zwischen Bjelica und Sané ging live um die Welt, auch Kinder und Jugendliche haben die Tätlichkeit gesehen und schließen vielleicht daraus: Na, wenn das ein Bundesliga-Trainer macht, dann kann ich das ja auch machen.
Zumal Bjelica nicht einmal einsichtig zu sein scheint: Nach dem Spiel entschuldigte er sich zwar bei seiner Mannschaft, verweigerte aber Sané eine solche Entschuldigung: "Ich muss mich nur bei meiner Mannschaft entschuldigen, nicht bei Sané: Er kommt in die Coaching-Zone, um mich zu provozieren." Bjelica hat offenbar nicht verstanden: Egal, ob er provoziert wurde oder nicht, als Trainer darf er sich nicht provozieren lassen. Und sollte er doch die Selbstbeherrschung verlieren, muss er sich dafür entschuldigen.
"Die Sicherungen durchgebrannt"
Mit einem solchen Verhalten verliert er zudem den Rückhalt in der eigenen Mannschaft, wie die Reaktionen von Spielern wie Robin Gosens zeigen: "Trainer und Spieler haben eine Vorbildfunktion. Emotionen sind okay, aber wenn es körperlich wird, geht das nicht." Unions Winter-Neuzugang Kevin Vogt schloss sich an: "Er weiß, dass ihm da vielleicht die Sicherungen durchgebrannt sind. Da darf er sich nicht hinreißen lassen."
Seit Ende November ist Nenad Bjelica jetzt bei Union. Seine sportliche Bilanz ist mäßig: Aus fünf Bundesligaspielen hat er sieben Punkte geholt, die Berliner stecken weiter tief im Abstiegsstrudel. Eine echte Wende hat der Wechsel auf der Trainerbank aber bisher nicht gebracht.
Als Bjelica nach Berlin kam, war der Wunsch an ihn, dass er mehr Feuer in die Mannschaft bringe. Damit war aber nicht gemeint, dass nur wenige Wochen später er selbst im Rampenlicht steht, weil ihm für einen Moment die Sicherungen durchgebrannt sind.
Der Klub sollte nun die einzig richtige Entscheidung treffen: Er sollte Bjelica sofort feuern.
- Eigene Beobachtungen