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BVB: Sahin, Bender und jetzt Sancho – können sie die Krise beenden?


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Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Purer Aktionismus beim BVB?
Damit haben die Klub-Bosse noch mehr Unruhe gestiftet


Aktualisiert am 06.01.2024Lesedauer: 1 Min.
Edin Terzić: Er will mit dem BVB in der Rückrunde durchstarten.Vergrößern des Bildes
Edin Terzić: Er will mit dem BVB in der Rückrunde durchstarten. (Quelle: IMAGO/David Inderlied/imago-images-bilder)
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Zwei Ex-Profis sollen im Trainerstab helfen, ein Ex-Star soll die Offensive bei Borussia Dortmund beleben. Reicht das, um die Tabellenspitze der Bundesliga anzugreifen?

Einen Rausschmiss von Edin Terzić hat es zum Jahreswechsel dann doch nicht gegeben bei Borussia Dortmund. Der Trainer bekommt – trotz 15 Punkten Rückstand an die Bundesliga-Tabellenspitze – eine weitere Chance, sich zu beweisen. Allerdings: Ganz so weitermachen wie bisher wollten die BVB-Bosse dann aber auch nicht.

Mit Nuri Sahin und Sven Bender holten sie zwei Ex-Stars zurück zum Klub – in den Trainerstab. Dort sollen sie neuen Input geben und Terzić unterstützen. Doch gerade die Verpflichtung Sahins erregte Aufsehen. Der ehemalige Mittelfeldstratege war durchaus erfolgreich beim türkischen Erstligisten Antalyaspor. In einigen Kommentaren wurde daher schon vermutet: Ist er eine Art Schattentrainer, wenn Terzić nicht gleich die sportliche Kurve kriegt?

Und eine weitere Rückholaktion sorgt für Wirbel: Jadon Sancho ist auf dem Weg zurück von Manchester United und soll die Außenbahnen und das Offensivspiel beleben. Das Problem: Sancho hat seit Monaten kein Spiel absolviert und sich mit United-Trainer Erik ten Hag überworfen. Ein absolutes Wagnis (mehr dazu lesen Sie hier). Man kann dem BVB nicht vorwerfen, untätig zu bleiben. Dennoch ist es fraglich, ob der eingeschlagene Weg der richtige ist. Daher muss die Frage erlaubt sein:

Gelingt dem BVB der Angriff auf die Spitze?

Pro
Sebastian Kunze
Sebastian KunzeChef vom Dienst

Ja, was der BVB macht, ist einfach clever

Nuri Sahin, Sven Bender, Jadon Sancho – sie alle prägten den BVB und alle drei gewannen Titel mit den Dortmundern. Zurück in die Zukunft: Die erfolgreichen Köpfe der Vergangenheit sollen jetzt für eine ruhmreiche Zukunft sorgen – und genau das werden sie auch schaffen!

Sahin und Bender sind ideale Ergänzungen für das Trainerteam. Der angeschlagene Cheftrainer Edin Terzić bekommt die dringend benötigte Unterstützung, um mit den beiden Vereinslegenden das Team wieder komplett hinter sich zu bringen. Doppelt clever vom BVB: Mit Sahin hat man einen möglichen Ersatz für Terzić schon auf der eigenen Trainerbank, falls die Ergebnisse doch nicht stimmen sollten.

Die Sancho-Rückkehr bringt ein etwas größeres Risiko mit sich, aber bei den finanziellen Rahmenbedingungen und den zu inkonstanten Leistungen der offensiven Außenbahnspieler müssen die Dortmunder zugreifen. Bei Manchester United konnte der Engländer nie an seine Auftritte im BVB-Dress anknüpfen und geriet aufs Abstellgleis. Die Rückkehr in den Ruhrpott ist jetzt seine Chance, eine vielversprechende Karriere wieder in die richtige Bahn zu lenken.

Im Sommer steht die EM an, Stand jetzt ohne Sancho. Mit starken Auftritten macht der erst 23-Jährige Werbung in eigener Sache und das fürs Nationalteam und seinen Marktwert. Sancho muss liefern und das weiß er auch!

Die drei Neuen sind drei Alte, und Rückkehrer waren beim BVB nicht immer eine Erfolgsgeschichte, aber in diesen drei Fällen machen die Dortmund-Bosse alles richtig.

Kontra
Andreas BeckerRessortleiter Sport

Nein, das alles wird dem BVB nicht helfen

BVB-Kapitän Emre Can ist sich sicher: "Ich glaube, es wird sich einiges ändern. Ich halte von beiden sehr viel. Die werden uns auf jeden Fall weiterhelfen." Der deutsche Nationalspieler sprach dabei von den neuen Co-Trainern Nuri Sahin und Sven Bender. Sie seien sehr nette, coole Typen. Doch ist es wirklich genau das, was Borussia Dortmund jetzt braucht? Nein, denn das hat die Hinrunde gezeigt. Ob sie die fehlende Disziplin, die häufig bei den Spielern zu Tage trat, wirklich beheben können, ist mehr als fraglich.

In der Champions League hat der BVB überzeugt, ist als Tabellenerster ins Achtelfinale eingezogen. Aber in der Liga? Die gerade zum Jahresende mehr als schwankenden Leistungen haben nicht umsonst zum Fast-Rauswurf von Terzić und einem 15-Punkte-Rückstand auf Tabellenführer Bayer Leverkusen geführt.

Mit der Verpflichtung von Sahin und Bender haben sich die Klub-Bosse Pluspunkte bei den Fans erkauft – aber noch mehr Unruhe gestiftet. Sollte Terzić nämlich mit einer Negativserie starten, wird wieder über den Trainer diskutiert werden. Sahin als Schattentrainer steht bereit, das wiederum weiß aber auch Edin Terzić. Und das wissen auch die Spieler, die schon zum Ende der Rückrunde eine Revolte gegen Terzić planten (mehr dazu lesen Sie hier). Ob das wirklich für Ruhe sorgt?

Und auch der Transfer von Jadon Sancho wirft Fragen auf. Dass er schon in Dortmunder Zeiten für einige Undiszipliniertheiten bekannt war: geschenkt. Aber er hat seit Mitte des vorigen Jahres kein Spiel mehr bei Manchester United absolviert, wird also höchstwahrscheinlich einige Anlaufzeit brauchen, um in Topform zu kommen. Zeit, die der BVB aber nicht hat, will er wirklich die große Aufholjagd noch starten.

Alles in allem also: nett gemeint. Aber eine Hilfe auf dem Weg nach oben ist das für Dortmund nicht.

 
 
 
 
 
 
 

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