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Borussia Dortmund und das Aus im DFB-Pokal: Das sagen BVB-Spieler zur Pleite


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Nach Aus im DFB-Pokal
Bei dieser Frage stutzte der BVB-Trainer


07.12.2023Lesedauer: 4 Min.
Niedergeschlagen: BVB-Trainer Terzic, Stürmer Adeyemi, Torwart Kobel (v. li.) nach der Partie beim VfB Stuttgart.Vergrößern des Bildes
Niedergeschlagen: BVB-Trainer Terzic, Stürmer Adeyemi, Torwart Kobel (von links) nach der Partie beim VfB Stuttgart. (Quelle: IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON/imago-images-bilder)

Borussia Dortmund verabschiedet sich mit dem 0:2 in Stuttgart aus dem DFB-Pokal. Bezeichnend für eine Saison, in der die Schwarz-Gelben nicht überzeugen können.

Edin Terzic stutzte einen Moment, überlegte sichtlich, verzog das Gesicht etwas. Da stand er nach dem DFB-Pokal-Aus von Borussia Dortmund an der Seitenlinie mit ZDF-Reporter Boris Büchler in der Stuttgarter MHP-Arena und war verdutzt ob der zugegebenermaßen verquast formulierten Frage des stets so betont einfühlsamen Journalisten. "Was würde in Ihren Augen dieser empfindliche Rückschlag bedeuten, wenn es jetzt nicht wesentlich besser wird?", wollte Büchler wissen.

"Die Frage verstehe ich jetzt nicht wirklich", antwortete Terzic, ehe Büchler einen erneuten Anlauf versuchte: "Ein empfindlicher Rückschlag mal wieder, es ist ja nicht der erste in dieser Saison ..." – und dann brach es aus Terzic doch raus: "Es ist nicht der Erste. Natürlich ist es nicht der Erste, es ist sehr enttäuschend, weil wir heute aus dem Pokal rausgeflogen sind", entfuhr es dem 41-Jährigen. "Wir haben heute nicht ansatzweise das zeigen können, was wir uns vorgenommen haben, und das ist das, was so enttäuschend ist."

Dortmund läuft den Erwartungen hinterher

Die Realität von Borussia Dortmund im Dezember 2023 sieht tatsächlich so aus: in der Bundesliga? Zehn Punkte hinter Spitzenreiter Bayer Leverkusen auf Platz fünf. Im DFB-Pokal? Am Mittwochabend eben ausgeschieden, 0:2 im Achtelfinale beim VfB Stuttgart. Die Saison 2023/24 verläuft für den BVB bisher weit unter den hohen Erwartungen.

Nach der am 34. Spieltag der vergangenen Saison dramatisch verpassten Meisterschaft 2023 wollte der BVB wieder angreifen, es 2023/24 noch besser machen. Es wurde bisher nichts draus. Ein Titel wurde nun bereits verspielt, dem anderen laufen die Schwarz-Gelben weit hinterher. Dazu zuletzt die Unruhe auf der Führungsebene, weil Slaven Stanic, Vertrauter von Sportdirektor Sebastian Kehl, gehen musste (mehr dazu lesen Sie hier).

Pl.MannschaftSp.SUNToreDiff.Pkt.Form
1
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Leverkusen
34286089:24+6590
2
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Stuttgart
34234778:39+3973
3
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Bayern
34233894:45+4972
4
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Leipzig
34198777:39+3865
5
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Dortmund
34189768:43+2563

Die Mannschaft spielt in dieser Saison zu inkonstant: Erst Ende Oktober rettete der BVB mit Ach und Krach ein 3:3 in der Liga bei Eintracht Frankfurt, siegte dann in der 2. Pokalrunde 1:0 gegen die TSG Hoffenheim – nur, um am darauffolgenden Spieltag beim 0:4 im "Topspiel" von Erzrivale Bayern München vorgeführt zu werden. Von der Mannschaft also, mit der man sich doch eigentlich auf Augenhöhe sah. Kurioserweise folgte dann ein 2:0 in der Champions League gegen Newcastle United – und darauf wiederum das 1:2 in Stuttgart in der Liga.

Die folgenden Spiele: 4:2 gegen Borussia Mönchengladbach, 3:1 in der "Königsklasse" beim AC Mailand, 1:1 nach 1:0-Führung bei Bundesliga-Spitzenreiter Bayer Leverkusen – und nun das Pokal-Aus. Ausgerechnet im vermeintlich schwersten Wettbewerb läuft es bisher unerwartet gut: In der Champions-League-Gruppe mit Paris Saint-Germain, Mailand und Newcastle ist Dortmund Erster und längst in der nächsten Runde.

"Nicht mutig genug"

Die Frustration über die Vorstellungen im "Alltag" aber scheint spürbar. Dortmunds Mannschaftskapitän Emre Can sprach nach der Pokal-Pleite in Stuttgart Klartext, sprach im ZDF von einer "Katastrophe" und kündigte noch unter dem Eindruck des 0:2 an: "Wir müssen uns auf jeden Fall zusammensetzen und das analysieren, denn so ist das einfach nicht gut genug von uns" (mehr dazu lesen Sie hier).

Auch Cans Teamkollege Gregor Kobel sparte im ZDF nicht mit deutlichen Worten – die er zwar nicht als Trainerkritik formulierte, die aber doch eben leicht in diese Richtung adressiert zu sein schienen. "Stuttgart macht das überragend, da ist extrem viel Bewegung drin", lobte der Torwart den siegreichen Gegner. "Sie versuchen immer wieder, in die offenen Räume zu kommen, und wir waren immer sehr, sehr statisch, haben immer etwas gebraucht, bis wir den nächsten Mann gefunden haben."

Man habe "nicht mutig genug" gespielt. Es gebe "viele Dinge, die heute nicht gepasst haben. In der ersten Halbzeit haben wir viel zu viele einfache Bälle weggegeben, haben zu wenig vom Spiel gehabt, am Ende zu wenige Chancen herausgespielt, um Tore zu schießen, und hinten zu viel zugelassen. Es hat einiges nicht gestimmt. Die bessere Mannschaft hat heute gewonnen."

"Wenn es so einfach ist ..."

Mehr noch: "Mir persönlich tut es extrem weh, dass wir wieder eine Riesenchance haben, da gute Bundesligisten bereits ausgeschieden sind. Da war eine Riesenchance, den Pokal zu gewinnen, und das tut extrem weh, dass wir das so aus der Hand geben." Am Ende stimmte Kobel Can zu: "Auf jeden Fall" müsse man mal Tacheles innerhalb der Mannschaft reden.

Terzic reagierte – vor seinem Mini-Ausbruch – verhaltener: "Wenn es so einfach ist ...", sagte der Trainer zum Gesprächsgesuch seines Kapitäns und betonte: "Wir reden jeden Tag, gehen sehr offen und ehrlich mit den Themen um. Ich finde es gut, dass er da Verantwortung übernimmt."

Und gab sich in bewundernswert beharrlicher Weise Mühe, Optimismus auszustrahlen. "Heute ist ein Saisonziel verfehlt", konstatierte Terzic. "Wir wollten den DFB-Pokal gewinnen, wollten nach Berlin ins Finale. Das haben wir heute nicht geschafft. Für den Rest ist es viel zu früh, heute schon ein Fazit zu ziehen, da ist so viel noch möglich, wenn wir einen Lauf starten."

Es gehe nun um die Liga. "Wir haben in drei Tagen das nächste schwere Spiel vor der Brust." Am Samstag empfängt Dortmund RB Leipzig zum Topspiel.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
  • Aussagen von Edin Terzic, Emre Can und Gregor Kobel im ZDF
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