"Das klingt unseriös" Oliver Kahn verwundert mit kuriosem Werbevideo
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Der frühere Vorstandschef des FC Bayern postet bei Instagram einen Clip, in dem er für ein neuartiges Konzept wirbt – und erntet dafür Kritik.
Ex-Nationaltorwart Oliver Kahn hat mit einem ungewöhnlichen Werbevideo auf Instagram Unverständnis und scharfe Kritik bei seinen Followern hervorgerufen. "Ihr kennt doch alle dieses Spiel, bei dem man Straßen kauft, Häuser drauf baut und Miete einnimmt", sagt der 55-Jährige in einem selbst aufgenommenen, wackeligen Video.
Er habe dieses Spiel – gemeint ist Monopoly – in seiner Jugend selbst stundenlang mit Freunden gespielt. Das Beste daran sei gewesen, "wenn jemand auf meiner Straße gelandet ist und ich ganz automatisch Geld dafür bekommen habe", so Kahn weiter. Dann kommt er zum beworbenen Produkt: "Und das geht bald auch im echten Leben. Und zwar dank der Luft über unseren Dächern."
"Wie das geht? Wer ein Grundstück besitzt", der könne es kostenlos auf der Plattform anmelden "und mit dem Himmel darüber bald ganz automatisch Geld verdienen." "Skynopoly" vermiete den Luftraum über den Häusern "rechtssicher an Betreiber von Lieferdrohnen."
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Kahn verspricht weiter: "Und wenn die in Zukunft über Eure Dächer fliegen, um Pakete auszuliefern, klingelt bei Euch die Kasse, ganz automatisch." Die Grundidee: Beim Drohnenüberflug von Privatflächen bedarf es anders als bei bemannten Flugzeugen der Zustimmung der Grundstückseigentümer.
"Klingt eher unseriös"
Ein Konzept, das Fragen aufwirft. Ein User schreibt deutlich in den Kommentaren: "Maestro, rechtlich gesehen gehört der Luftraum über Deinem Dach aber gar nicht Dir." Und weiter: "Entsprechend kannst Du ihn auch nicht kommerzialisieren." Ein weiterer meinte: "Sorry Oliver, aber das klingt eher unseriös ..."
Tatsächlich aber ist das Konzept zwar ungewöhnlich, aber keineswegs "unseriös" – und dazu spielt die Eigentumsfrage keine Rolle: In einer Stellungnahme für t-online beruft sich das Unternehmen auf § 21h Abs 3 Nr. 7 der Luftverkehrsordnung (LuftVO). Demnach ist einzig entscheidend, dass sich am Boden unterhalb der Drohne ein Wohngrundstück befindet. Ist diesem Fall ist für den Überflug grundsätzlich die Zustimmung des Grundstückseigentümers erforderlich. Desweiteren erlaube § 21h Abs 3 Nr. 7 der Luftverkehrsordnung (LuftVO), eben diese Zustimmung an eine Zahlung zu knüpfen. t-online berichtete bereits hier über Skynopoly.
Kahn selbst kommentierte unter seinem Video dazu: "Manchmal musst du einfach zugreifen – als Torwart, aber auch als Grundstückseigentümer. Denn viele wissen noch gar nicht, dass sie auch mit dem Himmel über ihrem Grundstück künftig Geld verdienen können."
Der langjährige Schlussmann des FC Bayern war von 2021 bis 2023 Vorstandschef beim deutschen Rekordmeister, ist seit seinem Aus in München noch ohne neue Position im Profifußball.
- instagram.com: Video von @oliverkahn
- Stellungnahme von Skynopoly