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FC Bayern: Trainer-Kandidat Vincent Kompany – ein Pep Guardiola-Zögling


Bayerns neuer Trainer
Das Sprachtalent

Von t-online, flv

23.05.2024Lesedauer: 3 Min.
Vincent Kompany: Der Belgier führte den FC Burnley letztes Jahr in die Premier League. In diesem Jahr stieg er wieder ab.Vergrößern des Bildes
Vincent Kompany: Der Belgier führte den FC Burnley letztes Jahr in die Premier League. In diesem Jahr stieg er wieder ab. (Quelle: IMAGO/Gareth Evans/News Images)

Auf großer Bühne hat Vincent Kompany in seiner jungen Trainerkarriere noch keine Spuren hinterlassen. Das soll sich in München ändern. Geprägt hat ihn einer der besten seiner Zunft.

Die Posse um die nicht enden wollende Trainersuche des FC Bayern hat doch noch ein Ende gefunden. Vincent Kompany heißt der neue starke Mann an der Seitenlinie des Rekordmeisters. Der erst 38 Jahre alte Belgier blickt auf eine beachtliche Karriere als Spieler zurück. Seine Laufbahn als Trainer steht dagegen noch am Anfang.

Geboren und aufgewachsen ist Kompany in der zu Brüssel gehörenden Gemeinde Ukkel – als Sohn einer Belgierin (2007 verstorben) und eines Kongolesen, der Mitte der Siebzigerjahre nach Brüssel ausgewandert war und 2018 in der Kleinstadt Ganshoren zum ersten schwarzen Bürgermeister in Belgien gewählt wurde. Kompany hat noch eine Schwester und einen Bruder namens François, der ebenfalls Fußballprofi ist.

Mit sechs Jahren schloss sich Kompany der Jugendabteilung des belgischen Rekordmeisters RSC Anderlecht an. Dort durchlief er alle Juniorenteams und feierte im Jahr 2003 mit 17 Jahren sein Debüt bei den Profis.

Nach zwei Jahren beim Hamburger SV (2006–2008) folgte die für ihn prägendste Zeit seiner Karriere. Mit Manchester City wurde er viermal englischer Meister und zweimal FA-Cup-Sieger. Dort blieb er elf Jahre, wurde zum internationalen Topverteidiger, Kapitän und arbeitete drei Jahre mit Pep Guardiola zusammen.

Kompany: Auf- und Abstieg mit Burnley

Das hatte Folgen für seine Zukunft. Denn vor allem wegen des spanischen Meistertrainers entschied sich Kompany, Trainer zu werden. Im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" vor einem Jahr erinnerte sich Belgiens Ex-Nationalspieler (89 Länderspiele) an den Moment, in dem für ihn die Entscheidung fiel: "Als Pep im ersten Testspiel (in der Saisonvorbereitung 2016, Anm. d. Red.) gegen Thomas Tuchels Borussia Dortmund das Team wie auf ein Champions-League-Match vorbereitete, stand für mich fest, eines Tages auch Trainer werden zu wollen."

So kam es: 2019 ließ er seine Karriere bei seinem Heimatklub Anderlecht ausklingen, übernahm zunächst die Rolle des Spielertrainers, anschließend die des alleinigen Chefcoaches. 2022 dann der Wechsel zum FC Burnley, mit dem Kompany direkt den Aufstieg in die Premier League schaffte – sein bislang größter Erfolg als Trainer.

In der gerade zu Ende gegangenen Saison ging er mit dem Klub jedoch den umgekehrten Weg, verfehlte den Klassenerhalt mit der schlechtesten Erstliga-Bilanz in Burnleys Geschichte (24 Punkte).

Nicht nur, dass er Trainer wurde, lag an Guardiola – auch seine Spielidee leitete er vom Ex-Bayern-Trainer ab. In der Aufstiegssaison mit Burnley war sein Team das mit dem meisten Ballbesitz der Liga.

Guardiola "hat mich sehr beeinflusst"

Kompany sagt über seinen ehemaligen Boss: "Er hat mich sehr beeinflusst, weil er derjenige war, der das Spiel so heruntergebrochen hat, dass ich es vollumfänglich verstand. Mit seiner absoluten Klarheit war er der Auslöser, dass wiederum ich den Fußball auf meine Art erklären kann."

Was ihm bei seiner Arbeit zugutekommt, ist seine Sprachbegabung. Nach eigener Auskunft spricht er "vier, fünf Sprachen" – darunter Französisch, Niederländisch, Englisch und Deutsch. Zum Ende seiner Spielerkarriere absolvierte er parallel ein Management-Studium, das er 2018 erfolgreich abschloss.

Auf welchen Trainertyp können sich die Bayern-Profis einstellen, sollte Kompany kommen? Er selbst sagt über sich, sein "Coaching-Leitprinzip" sei es, "meinen Spielern jederzeit vermitteln zu können, warum ich dies oder jenes von ihnen einfordere."

Dabei will er sich selbst nicht zu wichtig nehmen: "Ich versuche, als junger Trainer bescheiden zu bleiben und so zu sein, wie ich bin: ein kooperativer Mensch."

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • transfermarkt.de: Profil Vincent Kompany
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