"Da setzt der Verstand aus" Ex-Nationalspieler übt scharfe Kritik an Bayern-Boss
Beim FC Bayern ist es weiter unruhig. Das vor allem auch mit der bisher unglücklich verlaufenden Trainersuche zu tun. Aber auch die Äußerungen des Präsidenten stößt manchem Beobachter auf.
Ex-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger hat Bayern-Präsident Herbert Hainer scharf kritisiert. Auf einer Veranstaltung zu seinem neuen Buch "Mutproben" sagte er laut dem Portal "miasanrot.de": "In dem Moment, wo er bei Bayern durch die Tür geht, setzt der Verstand aus." Es sei schwierig, in Vereinen zu arbeiten, "wenn Leute ihre Rolle nicht wahrhaben wollen".
Damit erneuerte Hitzlsperger seine Kritik aus der Vorwoche. Auf der Plattform X hatte der 42-Jährige geschrieben: "Ich verstehe nicht, warum bei den Bayern sich so viele berufen fühlen, über den Trainer Auskunft zu geben und sogar Gespräche mit potenziellen Kandidaten führen. Hainer ist Präsident. UH (Uli Hoeneß, Anm. d. Red.) Ehrenpräsident. Eberl ist Sportvorstand und somit verantwortlich – sonst niemand."
Anlass für die Kritik waren die öffentlichen Kommentare Hainers zur Trainersuche. Nach dem Halbfinal-Hinspiel in der Champions League hatte der Präsident des deutschen Rekordmeisters von "guten Gesprächen" mit Ralf Rangnick berichtet, während sich Sportchef Max Eberl etwas defensiver äußerte und keine Namen kommentierte.
"Damit ist alles gesagt"
Das ärgerte Hitzlsperger, der mehrere Jahre selbst Sportvorstand eines großen Klubs war. Von Oktober 2019 bis März 2022 war der ehemalige Nationalspieler für den VfB Stuttgart verantwortlich. Auch deshalb kann er sich in die Lage Eberls gut hineinversetzen.
Hitzlsperger kritisierte Hainer daher bei der "Mutproben"-Veranstaltung mit den Worten: "Jedesmal, wenn ihm ein Mikro unter den Mund gehalten wird, dann sagt er etwas. Er sagt etwas zum Trainer, er sagt etwas zur Mannschaft, er äußert sich zu Dingen, zu denen er nichts sagen soll."
Hainer selbst war verwundert über die Kritik, sagte der "Bild": "Bis auf ein paar kurze Begegnungen kenne ich Thomas Hitzlsperger nicht persönlich und wundere mich über seine Einschätzung und seine Wortwahl. Damit ist alles gesagt."
Wahrscheinlich wird es auch vorerst nicht zu einem weiteren Treffen kommen.