Bundesliga, 22. Spieltag Bayern-Blamage: Tuchel-Elf verliert drittes Spiel in Folge
Der deutsche Rekordmeister leistet sich den nächsten schweren Patzer. Beim VfL Bochum beginnt die Tuchel-Elf eigentlich stark – aber dann brechen alle Dämme.
Der FC Bayern München steckt endgültig in einer schweren Krise: Der deutsche Rekordmeister blamierte sich am 22. Spieltag beim VfL Bochum bis auf die Knochen und kassierte eine völlig verdiente 2:3 (1:2)-Niederlage – bereits die dritte Pflichtspielpleite in Folge.
Jamal Musiala (14.) hatte die Münchner in Führung gebracht, Takuma Asano (38.), Keven Schlotterbeck (44.) und Kevin Stöger (85., Foulelfmeter) drehten die Partie für zeitweise entfesselt aufspielende Bochumer gegen einen ideenlosen und uninspirierten FC Bayern. Dayot Upamecano sah in der Entstehung des Elfmeters zudem die Gelb-Rote Karte. Der Anschlusstreffer von Harry Kane (87.) kam zu spät für die Gäste.
Zwölf Spiele vor dem Saisonende haben die Bayern nun schon acht Punkte Rückstand auf Tabellenführer Bayer Leverkusen. Die Bochumer arbeiteten sich derweil bis auf Rang elf hoch und haben nun schon neun Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz.
Für Tuchel dürfte es nun richtig unangenehm werden, nachdem er schon vor dem Spiel bei DAZN gestand: "Die Nächte danach sind nicht schön, auch das Aufwachen ist nicht schön nach einer Niederlage." Die Woche sei "absolut bescheiden. Insgesamt ist eher eine Stimmung, als wären wir auf einem Relegationsplatz."
So lief das Spiel:
Die Bochumer begannen ausgesprochen mutig, aber nach zehn Minuten bekamen die Bayern Kontrolle über das Spiel – und prompt fiel das 0:1. Einen Kopfball von Matthijs De Ligt schlug Ivan Ordets noch von der Linie, Sekunden später scheiterte Musiala erst an Riemann, im Nachschuss traf er unter die Latte. Fünf Minuten später hätte Kane schon erhöhen müssen, doch frei vor Riemann verzog er ungewohnt kläglich. Er hätte den Ball auch auf den mitgelaufenen Thomas Müller spielen können.
Es folgte die schon obligatorische Spielunterbrechung, an deren Ende in Noussair Mazraoui der nächste angeschlagene Münchner vom Feld musste. Upamecano kam doch schon. Die Pause hatte die Bayern wieder aus dem Konzept gebracht, der Ausgleich fiel aber nicht über Mazraouis rechte Seite, sondern die linke: Nach schönem Pass von Kapitän Anthony Losilla vollendete Asano mit einem platzierten Linksschuss.
Die Bayern produzierten nun haarsträubende Fehler. Als ausgerechnet Musiala, der eigentlich mit Abstand Stärkste, den Ball verlor, rettete Kim zur Ecke. Diese köpfte Schlotterbeck aber ungehindert von Kane ein. Tuchel verfolgte das Spiel bei nasskaltem Wetter nun mit den Händen tief in den Jackentaschen, den Schal bis zur Nase hochgezogen.
Kimmich sichtlich unzufrieden
Nach der Pause kamen die personell unveränderten Bayern einige Minuten vor den Bochumern aufs Feld, schienen hochmotiviert. Und dann kam sofort die nächste Unterbrechung, diesmal für neun Minuten. Die Münchner bekamen danach die Kontrolle zurück, ohne wirklich großen Druck zu erzeugen. Also musste Sané nach rund einer Stunde doch kommen, gemeinsam mit dem erstmals eingewechselten Winter-Zugang Bryan Zaragoza. Raus musste unter anderem der sichtlich unzufriedene Joshua Kimmich.
Dann der nächste Rückschlag für die Bayern: Upamecano erwischte im Luftzweikampf Schlotterbeck mit dem Ellenbogen. Dafür sah er die Gelb-Rote Karte, Bayern kassierte einen Elfmeter. Bochums Stöger behielt vom Punkt die Nerven und verwandelte. Nach Kanes Anschlusstreffer erhöhten die Münchner den Druck. Kane vergab nochmal einen Riesenchance (90.+3).
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa