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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Wunschstürmer des FC Bayern Kane und das Fünf-Tage-Ultimatum
Die Posse um einen Wechsel von Harry Kane – sie findet einfach kein Ende. Der Stürmer selbst soll sich Gedanken um ein Transferfinale gemacht haben.
Hat selbst der Hauptprotagonist langsam die Nase voll? Wunschstürmer Harry Kane will laut einem Bericht der englischen Zeitung "Telegraph" eine zeitnahe Entscheidung im Transferpoker zwischen dem FC Bayern und seinem Klub, Tottenham Hotspur. Stehe er am Sonntag beim ersten Spiel in der Premier League gegen Brentford (ab 15 Uhr im Liveticker bei t-online) noch bei Tottenham unter Vertrag und sogar auf dem Platz, bleibe er in London.
Auch "The Athletic" hatte in der vergangenen Woche davon berichtet, dass er zum Saisonstart eine Entscheidung haben will. Heißt: Dem FC Bayern bleiben ab dem heutigen Dienstag nur noch fünf Tage.
- Poker um Wunschstürmer: Bayern kann nicht warten
Der englische Nationalstürmer, der bei Tottenham zum Star geworden ist, hätte wohl ein ungutes Gefühl – gegenüber dem Klub, den Fans, dem Trainer, seiner Familie –, wenn sich das Transfertheater noch weiter hinauszögern würde. Seit Wochen versuchen die Bayern vergeblich, ihren Wunschstürmer nach München zu holen. Kanes Okay für einen Wechsel haben sie schon, nur Tottenhams Vorstandschef Daniel Levy stellt sich quer – und will mehr Geld.
Scheitert der Wechsel an 29 Millionen Euro?
Die Bayern, denen es auch am liebsten wäre, wenn Kane pünktlich zum Saisonstart am Wochenende mit dem Supercup gegen Leipzig käme, sollen inzwischen ein 100-Millionen-Euro-Angebot abgegeben haben. Eine verhältnismäßig hohe Summe für einen Spieler, der schon 30 Jahre alt ist und im kommenden Sommer ablösefrei zu haben wäre. Nach Informationen von Sport1 will der englische Topklub 116 Millionen Euro für Kane haben. Laut "The Athletic" liegen beide Klubs dagegen noch rund 29 Millionen Euro auseinander. Eventuelle Bonuszahlungen schon eingerechnet.
Wie also geht es jetzt weiter? Klar zu sein scheint, dass der Druck auf den deutschen Rekordmeister weiter zunimmt. Kane ist die 1-A-Lösung für den Sturm, weitere Optionen wie Frankfurts Kolo Muani, der sich mit Paris Saint-Germain einig sein soll (hier lesen Sie mehr dazu), und Bremens Niclas Füllkrug wurden wohl eher weniger weiterverfolgt. Viel zu groß war die Hoffnung, Kane doch noch nach München lotsen zu können.
- Kane-Poker mit dem härtesten Verhandler "Schmerzhafter als eine Hüft-Operation"
Und wenn das jetzt nicht mehr klappt? Riskieren die Bayern wirklich eine zweite Saison ohne einen neuen Torjäger? Nach dem Wechsel von Robert Lewandowski im Sommer 2022 nach Barcelona verließen sich die Bayern auf das nominelle Stürmerpaar Eric Maxim Choupo-Moting und Mathys Tel. Und auch jetzt hieße das Duo für die kommende Saison vorerst so – ein schon vor einem Jahr mehr als sehr riskantes Vorgehen.
Vorerst, weil – sollte der Kane-Transfer jetzt im Sommer wirklich nicht zustande kommen – die Bayern im Winter einen weiteren Versuch starten würden. Dann für eine geringere Ablöse, ein halbes Jahr, bevor Kanes Vertrag ausläuft. Ob Tottenham da dann aber mitmachen würde, oder den Vertrag am Ende aussitzt, ist fraglich.
Fünf Tage bleiben den Bayern und Tottenham erst mal noch, um eine Einigung zu erzielen. Danach scheint vorerst Schluss zu sein. Der Protagonist der Transferstory will endlich Klarheit haben.
- telegraph.co.uk: "Kane macht Bayern und Levy ein Ultimatum"
- theathletic.com: "Spurs wollen wegen Kane Fakten schaffen"
- sport1.de: "Kane-Poker: So geht es weiter"
- Mit Material der Nachrichtenagenturen SID und dpa