"Nicht einmal zweite oder dritte Wahl" Bayern-Star fühlt sich von Tuchel "vergessen"
In der Hinrunde war Mazraoui unter Nagelsmann noch Stammspieler. Nach seiner Verletzungspause fühlt er sich von Tuchel nun "vergessen".
Vom FC Bayern berichtet Julian Buhl aus München
Beim 1:1 des FC Bayern und dem damit verbundenen Viertelfinalaus in der Champions League am Mittwochabend spielte Noussair Mazraoui mal wieder keine Rolle. In den Katakomben der Münchner Allianz Arena unterhielt sich der Marokkaner trotzdem – oder vielleicht auch gerade deswegen – lange mit einigen Journalisten in der Mixed Zone.
Dabei brachte der Abwehrspieler seine Unzufriedenheit mit seiner aktuellen Reservistenrolle deutlich zum Ausdruck. "Ich habe mich in der Hinrunde in die erste Elf gekämpft, gezeigt, was ich kann und bin zurückgekommen nach meiner Herzbeutel-Entzündung. Nun fühlt es sich an, als wäre ich – auch wenn das ein großes Wort ist – vergessen worden", sagte der marokkanische WM-Vierte nach dem Aus in der Champions League.
"Deshalb bin ich enttäuscht"
Der Rechtsverteidiger durfte in den sechs Pflichtspielen unter Trainer Thomas Tuchel nur eine Minute ran. Er sei "nicht einmal zweite oder dritte Wahl" auf seiner Position, "sondern dritte oder vierte", klagte der 25-Jährige im Gespräch mit t-online und einigen anderen Reportern. "Deshalb bin ich natürlich enttäuscht", so Mazraoui weiter. Das müsse er in seiner Situation als Profi auch sein.
Mazraoui war erst im vergangenen Sommer ablösefrei von Ajax Amsterdam gekommen. Im vergangenen Herbst eroberte er unter Tuchel-Vorgänger Julian Nagelsmann einen Stammplatz und spielte eine gute WM mit Katar-Überraschung Marokko. Wegen seiner Herzprobleme nach einer Corona-Infektion fiel er danach wochenlang aus, Mitte März gab er sein Comeback.
Sein Verhältnis zu Tuchel sei "gut. Aber bei Julian hätte ich möglicherweise mehr Chancen bekommen, er kennt mich besser. Unter Tuchel ist es härter für mich", meinte Mazraoui. Etwas sei "zwischen uns", sagte er über das Verhältnis.
- Interview mit Noussair Mazraoui in der Mixed Zone am 19. April
- Mit Material der Nachrichtenagentur SID