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Hannover 96: Aufsichtsrat packt über vermeintlichen Kind-Sturz aus


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Unruhe bei Hannover 96
Aufsichtsrat packt über vermeintlichen Kind-Sturz aus


Aktualisiert am 28.07.2022Lesedauer: 2 Min.
Martin Kind: In Hannover gibt es seit Mittwochabend ein Chaos um seine Person.Vergrößern des Bildes
Martin Kind: In Hannover gibt es seit Mittwochabend ein Chaos um seine Person. (Quelle: IMAGO/Droese)
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Martin Kind wurde als Geschäftsführer von Hannover 96 abbestellt. Doch die Entscheidung hat ein Nachspiel. Ein Aufsichtsratsmitglied bezieht Stellung.

Diese Nachricht sorgte für Unruhe in Fußball-Deutschland: Martin Kind soll nicht mehr Geschäftsführer der Profiabteilung von Zweitligist Hannover 96 sein. Das gab der Stammverein in Person von Präsident Sebastian Kramer am Mittwochabend über eine Pressemitteilung bekannt.

Hintergrund dazu: Hannover 96 ist in zwei Abteilungen gegliedert. Einmal gibt es den e.V. (eingetragenen Verein) und die Profiabteilung mit Martin Kind als Geschäftsführer. Der Gesamtverein hat einen Aufsichtsrat von vier Personen. Von der Stammverein-Seite sitzen diesem ebenjener Sebastian Kramer und Ralf Nestler bei, von der Profiabteilung Roland Frobel und Rainer Feuerhake. Schon seit zwei Jahren versuchen die Vertreter des Stammvereins, Martin Kind als Geschäftsführer abzusetzen. Das ist jedoch bisher nicht möglich gewesen, weil dazu im Aufsichtsrat mindestens eine 3:1-Mehrheit notwendig ist. Frobel und Feuerhake stehen aber auf der Pro-Kind-Seite – und haben ihre Meinung auch nicht geändert. "Das hat allein die Management-Gesellschaft beschlossen, die ja 100 % dem Verein gehört. Sie können das machen, aber eigentlich nur mit Zustimmung des Aufsichtsrats. Und die hatten sie nicht", sagt Frobel im Gespräch mit t-online.

"Martin Kind ist Geschäftsführer"

Frobel erläutert, wie er von der Nachricht erfahren hat: "Ich wurde gestern um 18.45 Uhr von Herrn Nestler angerufen, also nach dem Beschluss. Heute Morgen habe ich dann um 7.13 Uhr eine Mail bekommen, dass ich dem Interims-Geschäftsführer zustimmen soll – das habe ich abgelehnt." Der Aufsichtsrat wurde zu der Personalie nicht befragt. Nun werde geprüft, ob die Abberufung Kinds überhaupt rechtens ist. Diese Prüfung könne einige Tage in Anspruch nehmen.

Laut Frobel ist Martin Kind sogar weiterhin Geschäftsführer der Profiabteilung. "Das war ein Beschluss des Vereins, aber die Abberufung beim Handelsregister ist nicht eingetragen worden. Mit anderen Worten: Martin Kind ist Geschäftsführer." Laut dem Vorsitz des Aufsichtsrats ist die Zustimmung des Rats notwendig, um den Geschäftsführer abzustellen.

Auch der Verein bezieht Stellung

Hannover 96 hat einen großen Umbruch im Sommer hinter sich, es wurden viele neue Spieler verpflichtet, mit Stefan Leitl auch ein neuer Trainer. Der Saisonstart misslang zwar mit einem Punkt aus zwei Spielen, dennoch zeigte die Mannschaft zumindest zeitweise bereits ihr Potenzial auf. "Wir haben jetzt eine junge, gute Mannschaft, die etwas Pech gehabt hat, sonst hätte sie schon drei Punkte mehr. Aber die Mannschaft ist okay, Trainer und Umfeld auch – alles läuft nach langer Zeit mal wieder gut. Dem Verein geht es nur um Macht", unterstellt Frobel. Eine Entscheidung der Gerichte zu dem Thema ist wohl in dieser Woche nicht mehr zu erwarten. Abschließend sagt Frobel: "Es kann sein, dass das alles heiße Luft ist."

Am Donnerstagmittag hat auch der Profiklub Stellung bezogen. In der Mitteilung heißt es: "Die Wirksamkeit des Beschlusses über die Abberufung des Geschäftsführers wird rechtlich geprüft."

Verwendete Quellen
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