Trotz Kritik Formel 1 will die Budgetobergrenze noch einmal senken
London (dpa) - Die Formel 1 steuert auf eine weitere Senkung der Budgetobergrenze zu. "Die Details werden den Teams in den kommenden Tagen zugestellt", erklärte Formel-1-Direktor Ross Brawn im britischen Sender Sky Sports.
Trotz andauernder Kritik vor allem von Ferrari peilt die Motorsport-Königsklasse nun statt der ursprünglich geplanten 175 Millionen US-Dollar (160,9 Millionen Euro) noch einmal 30 Millionen US-Dollar (27,5 Millionen Euro) weniger vom kommenden Jahr an.
Schon um die vorherige Summe habe es einen langer Kampf gegeben, konstatierte Brawn, durch die Corona-Krise starte man nun bei 145 Millionen US-Dollar (133 Millionen Euro), "und die Frage ist, wie weit wir das in den nächsten Jahren noch drücken können". Es werde alles sehr bald klar sein, meinte der 65-Jährige.
Vor allem Ferrari wehrte sich in den vergangenen Wochen und Monaten gegen eine weitere Senkung der Ausgabengrenze, auch Red Bull ist kein Befürworter. Andere Teams gehen indes noch weiter: McLaren-
Teamchef Andreas Seidl plädiert für 100 Millionen US-Dollar (91 Millionen Euro).
Brawn machte nach einer Telefonkonferenz mit dem Internationalen Automobilverband und allen Teams der Formel 1 deutlich: "Die Botschaft ist klar, wir müssen die Kosten reduzieren."
Über ein Ausgabenlimit wird seit Jahren diskutiert, die Corona-Krise hat die Not bei manchen Teams in der kostspieligen Rennserie noch verschärft. Die Formel 1 hofft auf einen Saisonstart Anfang Juli im österreichischen Spielberg - ohne Zuschauer. Die ersten zehn Rennen hatten abgesagt oder verschoben werden müssen.