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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Fünf Fragen zum Kanada-GP Zweifel am Auto! Kapituliert Ferrari schon in Kanada?
Warum bereits nach sieben Rennen der WM-Traum vorbei sein könnte, was Hamilton befürchten muss, wo es richtig krachen könnte, was die Strecke ausmacht und wann die Sessions steigen: t-online.de beantwortet die wichtigsten Fragen zum Renn-Wochenende in Kanada.
Nächster Halt: Kanada. Das siebte Rennen der Formel 1-Saison 2019 steht an. Dabei sind wieder einmal viele Augen auf Ferrari gerichtet. Teamchef Mattia Binotto sorgte vor dem Rennen auf dem Circuit Gilles Villeneuve mit der Aussage "Wir wissen, dass wir momentan nicht konkurrenzfähig genug sind" für Aufsehen. In Kanada könnte der WM-Traum schon beendet sein, Ferrari würde bereits nach sieben Rennen vor Mercedes kapitulieren.
Die Silberpfeile hingegen gehen nach der bislang fast perfekten Saison auch in Montreal mit viel Zuversicht an den Start.
Wer ist der Favorit?
Auch wenn Sebastian Vettel im Vorjahr auf dem Circuit Gilles Villeneuve siegte, ist er in diesem Jahr nicht der Favorit. Zu groß war der Rückstand seines Ferrari auf die Silberpfeile von Lewis Hamilton und Valtteri Bottas in der gesamten Saison, zu inkonstant ist das rote Auto aus Maranello.
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Der Sieg auf der traditionsreichen Rennstrecke geht einmal mehr nur über Mercedes. Sechs Siege aus sechs Rennen hat der deutsch-britische Rennstall eingefahren, aus den ersten fünf Rennen sprang sogar jeweils ein Doppelsieg heraus. Der Kurs auf der Île de Notre Dame kommt dem Weltmeister-Auto entgegen, Hamilton feierte zwischen 2015 und 2017 drei Siege in Folge. Aber: Das Streckenprofil passt auch zum Fahrstil seines Teamkollegen Valtteri Bottas. Lange Geraden, auf denen Motorleistung gefragt ist, münden in Kurven, vor denen die Piloten hart abbremsen müssen: Das kann der Finne.
Wo könnte es richtig Ärger geben?
"Wir wissen, dass wir momentan nicht konkurrenzfähig genug sind!" Diese Aussage von Ferrari-Teamchef Mattia Binotti im Vorfeld des Kanada-Grand-Prix war ein Schlag ins Gesicht für alle Fans der Scuderia. Binotto, der seit dieser Saison bei den Roten das Sagen hat, scheint bereits nach einem Saisondrittel aufgegeben zu haben. Statt endlich den Titel nach Maranello zu holen, herrscht Resignation.
Hoffnung auf Besserung scheint es zudem nicht zu geben. "In absehbarer Zeit haben wir keine Möglichkeiten für Änderungen am Auto, die einen entscheidenden Einfluss auf unsere Probleme nehmen würden", ergänzte Binotto. Der 49-jährige Schweizer ist längst nicht mehr unumstritten. Geht auch das Rennen in Kanada schief, werden die Forderungen nach einer Ablösung des Teamchefs lauter werden.
Was sind die Besonderheiten der Strecke?
Der Kurs liegt auf einer künstlichen Insel im Sankt-Lorenz-Strom, der Île Notre-Dame. Benannt ist die Strecke nach seinem ersten Sieger, dem Kanadier Gilles Villeneuve. Die "Wall of Champions" ist die heikelste Stelle des Kurses. Wer ausgangs der Zielschikane zu schnell ist, kracht leicht in die Mauer am Streckenrand.
So mancher Weltmeister sah dort seine Sieghoffnung zerschellen: 1999 war an der Betonwand gleich für drei Champions (Michael Schumacher, Jacques Villeneuve und Damon Hill) Endstation. "Es ist wichtig, wie man die Schikanen und die Randsteine nimmt, weil sie einem vieles zunichte machen können, wenn man einen Fehler begeht. Alles hängt zusammen, wenn man einen Patzer macht, dann ist der ganze Zeitabschnitt zerstört", warnt Red-Bull-Pilot Max Verstappen.
Wer könnte für eine Überraschung sorgen?
Leistungsfähigere Motoren sind in Kanada in der Regel im Vorteil, das könnte für eine Überraschung durch das Haas-Team sprechen. Fraglich in dieser Konstellation ist allerdings, ob der US-Rennstall mit den auf der Strecke stark beanspruchten Reifen haushalten kann. Neben Haas ist am ehesten Racing Point eine Überraschung zuzutrauen. Das ehemalige Force-India-Team überzeugte vor allen Dingen im Jahr 2017, als die damaligen Piloten Esteban Ocon und Sergio Perez auf die Plätze fünf und sechs fuhren.
Wann finden Qualifying und Rennen statt?
Das 1. Freie Training steigt am Freitag, 7. Juni, ab 16 Uhr. Das 2. Freie Training beginnt um 20 Uhr, in beiden Sessions haben die Teams je 90 Minuten Zeit, ihre Autos zu testen. Am Samstag folgt das 60-minütige 3. Freie Training ab 17 Uhr, um 20 Uhr beginnt das Qualifying. Den Abschluss des Rennwochenendes bildet das Rennen am Sonntag, ab 20.10 Uhr wird gefahren. Alle Sessions können Sie im Liveticker bei t-online.de verfolgen.
- Eigene Recherchen
- Nachrichtenagentur dpa