Formel 1 Nächster Mercedes-Triumph: Bottas siegt in Baku – Vettel erneut geschlagen
Die Silberpfeile fahren einen ungefährdeten Sieg auf dem Stadtkurs in Aserbaidschan heraus – und fügen Sebastian Vettel und Ferrari den nächsten Schlag zu.
Valtteri Bottas hat den Großen Preis von Aserbaidschan gewonnen. Im Stadtrennen von Baku setzte sich der Mercedes-Pilot vor Teamkollege Lewis Hamilton durch. Ferrari-Fahrer Sebastian Vettel kam auf dem Baku City Circuit mit einem Rückstand von knapp vier Sekunden auf Platz drei, sein Teamkollege Charles Leclerc wurde Fünfter hinter Max Verstappen (Red Bull). Nico Hülkenberg im Renault belegte am Ende Platz 14.
Damit übernimmt der Finne Bottas wieder die Führung in der WM-Wertung, hat nun 87 Punkte und liegt damit nur einen Zähler vor Hamilton. Den Extrapunkt für die schnellste Rennrunde sicherte sich Leclerc. "Valtteri hat absolut keine Fehler gemacht und sich den Sieg verdient. Das war der beste Start, den wir je hatten,“ sagte Hamilton danach.
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Bottas ist damit der erste Fahrer in dieser Saison, dem es gelang, von der Pole Position zum Sieg zu fahren. Das Rennen stand sinnbildlich für den bisherigen Saisonverlauf: Der Finne und Hamilton erwischten einen Start nach Maß, zogen Vettel davon, der selbst weitgehend unbedrängt davonkam, den Silberpfeilen aber wie bisher klar unterlegen war.
Auch bezeichnend: Vettels Teamkollege Leclerc musste von Platz acht eine Aufholjagd starten – die starken Leistungen des Monegassen im Training machte ein Crash im Qualifying zunichte. Zu Beginn verlor der Jungstar dann gleich noch zwei Plätze an Carlos Sainz und Daniel Ricciardo, legte dann aber los. Schnell war der 21-Jährige schon direkt hinter Vettel – auch, weil Verstappen im Red Bull technische Probleme hatte.
Bottas: "Ich hatte alles unter Kontrolle"
Danach fuhren die beiden Ferraris weitgehend fehlerfreie Rennen. Ab der 14. Runde übernahm Leclerc dann auch die Führung – erst Vettel, dann Bottas und Hamilton wechselten zu diesem Zeitpunkt schon auf Medium-Reifen wie der Ferrari-Fahrer. Vettel war zuvor am Rückstand zu Bottas und Hamilton verzweifelt, umging es dann, auch noch vom Kollegen aus dem eigenen Rennstall überholt zu werden, und bog in die Box ab. Leclerc verlor danach aber Runde für Runde an Schnelligkeit, war zeitweise als Führender der langsamste der Spitzengruppe.
Zur Hälfte des Rennens zogen dann erst Bottas, dann auch Hamilton wieder vorbei. Schnell entwickelte sich eher ein Zweikampf an der Spitze zwischen den beiden Mercedes, als dass die Scuderia richtig Druck ausüben konnte. Bottas war nach dem Rennen hochzufrieden: "Lewis hat mir die ganze Zeit Druck gemacht. Ich wusste, ich darf keinen Fehler machen, aber ich hatte alles unter Kontrolle."
"Wir müssen Mercedes weiter jagen"
Ferrari dagegen verliert den Konkurrenten immer weiter aus den Augen. In der WM-Wertung hat Vettel 35 Punkte, Leclerc sogar 40 Zähler Rückstand auf den Führenden Bottas. In der Teamwertung liegt Mercedes mittlerweile 74 Punkte vor den Italienern.
Vettel war nach dem Rennen frustriert: "Die Reifen waren zu kühl, das hat echt nicht gut funktioniert. Ich hatte kein Vertrauen ins Auto. Wir stehen immer noch nicht dort, wo wir eigentlich gerne wären. Wir müssen Mercedes weiter jagen."
- eigene Beobachtungen