Vier Teams betroffen Motorentausch mit weitreichenden Konsequenzen
Es dauerte nur fünf Minuten, da waren wochenlange Spekulationen beendet und die großen Zukunftsfragen der Formel 1 rund um McLaren, Toro Rosso und Renault geklärt. McLaren trennt sie sich wie erwartet nach drei desaströsen Jahren von Motorenpartner Honda und wechselt zu Renault. Toro Rosso beendet die Zusammenarbeit mit Renault und wird künftig von Honda beliefert.
Als Teil des Deals wechselt Carlos Sainz von Red Bulls B-Team nach dieser Saison zum Werksrennstall von Renault an die Seite von Nico Hülkenberg. Das alles gaben die Beteiligten am Freitag zwischen dem ersten und zweiten Training zum Großen Preis von Singapur bekannt.
Fragezeichen um Alonso
Aus der Wiederbelebung der guten alten Zeiten wurde nichts. Nur Ärger hatte McLaren mit dem Honda-Motor, war meilenweit von Siegen entfernt, kein einziges Mal auf dem Podium. Aus und vorbei, nach drei Jahren verabschiedet sich McLaren von den Japanern. "Wegen einer Reihe von Gründen ist unsere Partnerschaft nicht so erblüht, wie wir uns das alle gewünscht hatten", sagte Geschäftsführer Zak Brown.
Unmittelbar nach der Trennungsmitteilung kam die Erklärung zur neuen Partnerschaft. Drei Jahre gilt der Vertrag mit Renault. "Die heutige Bekanntgabe gibt uns die Stabilität, die wir bei unserem Chassis- und Technik-Programm für 2018 ohne jede Verzögerung brauchen", sagte Brown.
Zur großen Personalfrage Fernando Alonso noch kein Wort. Der Spanier dürfte aber besänftigt und bereit für die Fortsetzung seiner Karriere sein: Mit Renault gewann der mittlerweile 36-Jährige 2005 und 2006 seine beiden WM-Titel.
Steigt Aston Martin ein?
Nun versucht es Toro Rosso mit Honda-Motoren. Teamchef Franz Tost erinnerte an die Historie und die früheren Erfolge Hondas in der Formel 1. Man fühlte sich an die ersten Aussagen erinnert, als Honda bei McLaren in die Formel 1 zurückkehrte. Von einem neuen Kapitel in der Formel-1-Reise sprach Hondas Motorsportpräsident Takahiro Hachigo nun. Mit Renault ist dafür Schluss bei Toro Rosso.
Medienberichten zufolge soll Renault sein Engagement nach Auslaufen des Vertrages Ende 2018 bei Red Bull ebenfalls einstellen. Teamchef Christian Horner deutete in Singapur an, dass womöglich ein neuer Hersteller einsteigen könnte. Dem Sender "Sky Sports" sagte er, dass recht bald eine weitere Bekanntgabe zu erwarten sei. Und es weder um Porsche, Honda, noch Renault gehen würde. Es dürfte sich um Aston Martin handeln, mit der Marke arbeitet Red Bull in anderen Bereichen bereits zusammen.
Kubica in Wartestellung
Im Zuge des Renault-Wechsels von Toro Rosso zu Honda wurde indes auch noch eine Personalie beschlossen. Ab 2018 fährt Carlos Sainz, 23 Jahre alter Spanier, für das Werksteam von Hersteller Renault. Er wird damit der neue Teamkollegen von Nico Hülkenberg. Bei Renault muss der erfolglose Brite Jolyon Palmer gehen.
Eine Rückkehr des Polen Robert Kubica, mit der auch schon spekuliert worden war, ist damit bei Renault vom Tisch. Der mittlerweile 32-Jährige galt bis zu seinem Rallye-Unfall im Februar 2011 als WM-Anwärter in der Motorsport-Königsklasse. Kubica versucht derzeit auch mithilfe des zurückgetretenen deutschen Weltmeisters Nico Rosberg als Berater zurück in die Formel 1 zu kommen.