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Formel 1: Verstappen, Norris, Hamilton und Co. versprechen Hochspannung


Formel 1
Plötzlich ist die Dominanz vorbei


14.03.2025 - 17:16 UhrLesedauer: 4 Min.
Max Verstappen in seinem Red Bull: Der Weltmeister möchte die Nummer eins auf seinem Auto verteidigen.Vergrößern des Bildes
Max Verstappen in seinem Red Bull: Der Weltmeister möchte die Nummer eins auf seinem Auto verteidigen. (Quelle: MPS AGENCY/imago-images-bilder)
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In den vergangenen Jahren schien ein Weltmeister Max Verstappen in der Formel 1 unvermeidlich. Doch die Dominanz ist gebrochen. Die Saison verspricht Hochspannung.

Die Formel-1-Geschichte seit dem Jahr 2000 ist vor allem eine Geschichte der Dominanzen. Ob Ferrari, Red Bull oder Mercedes – über weite Strecken gab es in der Königsklasse immer wieder ein Team, das über Jahre das deutlich stärkste war. Saisons, in denen sich mehrere Teams um den WM-Titel stritten, gab es eher selten.

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Zuletzt waren es vor allem Red Bull und Max Verstappen, die die Formel 1 nahezu nach Belieben dominierten. Die Motorsport-Fans hatten eigentlich wenig Grund, daran zu zweifeln, dass genau das bis zu den nächsten größeren Regeländerungen zur Saison 2026 auch so bleiben würde. Doch im vergangenen Jahr bröckelte die Red-Bull-Dominanz völlig unerwartet. Und nun steht die Königsklasse wohl vor einer der spannendsten Saisons seit Jahrzehnten.

Spannung gab es eher selten

Die frühen 2000er-Jahre dominierten Ferrari und Michael Schumacher. Anfang der 2010er-Jahre gewannen dann Red Bull und Sebastian Vettel (auch wenn sie sich zumindest teils dafür strecken mussten) vier Titel in Folge. Dann kam die Mercedes-Ära, die Lewis Hamilton sechs seiner sieben WM-Titel verschaffte, gefolgt von der jüngsten Dominanz Red Bulls und Max Verstappens.

Nur vereinzelt duellierten sich mehrere Teams um die WM. In Erinnerung bleiben dabei vor allem 2006 mit dem Duell Ferrari gegen Renault, 2007 und 2008 mit Ferrari gegen McLaren und 2021 mit Red Bull, wo sich Verstappen erst mit einem Überholmanöver in der letzten Runde des letzten Rennens seinen ersten Titel sicherte.

Plötzlich ist die Dominanz vorbei

Dass sich derartige Szenen schon bald wieder abspielen könnten, hätte noch vor ziemlich genau einem Jahr wohl kein Formel-1-Beobachter erwartet. Zur Erinnerung: Nach seinem spannenden ersten WM-Triumph 2021 meisterten Red Bull und Verstappen die umfassenden Regeländerungen zur Saison 2022 am besten. Die Folge: Verstappen fuhr in den folgenden zwei Saisons weitestgehend souverän seine Titel zwei und drei ein.

Speziell die Saison 2023 stach dabei heraus. Von 22 Saisonrennen gewann Red Bull 21. Verstappen allein holte 19 Rennsiege, sein damaliger Teamkollege Sergio Pérez konnte immerhin zwei Grand Prix gewinnen.

Die Saison 2024 bot dann eigentlich keinen Anlass zu zweifeln, dass sich die Dominanz des Brausekonzerns fortsetzen würde. In der Tat konnte Verstappen auch vier der ersten fünf Rennen gewinnen. Doch dann kam die Wende: Beim Großen Preis von Miami, Grand Prix Nummer sechs des Jahres, triumphierte Lando Norris im McLaren und setzte den Startschuss für eine spannende Restsaison.

Zwar gewann Verstappen auch in der Folge noch fünf weitere Rennen und sicherte sich am Ende die Fahrer-WM, doch das lag auch daran, dass McLaren und Norris den Saisonstart verpatzt hatten und auch im weiteren Saisonverlauf zu viele Fehler machten, um den Rückstand noch aufholen zu können.

Vier Teams kämpfen um Siege

Fakt ist jedoch: Der McLaren war über weite Strecken der Saison das beste Auto. Nicht umsonst sicherten sich die Briten auch den Konstrukteurstitel. Doch nicht nur das: Auch Ferrari und Mercedes schlossen zur Spitze auf und gewannen jeweils mehrere Rennen.

Rechnet man die ersten vier Red-Bull-Siege am Saisonstart nicht mit, sieht man, wie ausgeglichen die Saison über weite Strecken war: So kommt McLaren auf sechs Siege, Red Bull und Ferrari auf fünf und Mercedes auf vier.

Da ein Jahr vor den großen Regeländerungen 2026 die diesjährigen Autos eher als Weiterentwicklungen der Boliden aus dem vergangenen Jahr erwartet werden, wird es wohl kaum größere Verschiebungen im Machtgefüge geben. Der Formel 1 steht also wohl eine Saison bevor, in der gleich vier Teams siegfähige Autos stellen. Die Testfahrten Ende Februar schienen diesen Eindruck zumindest zu bestätigen, auch wenn ein Vergleich zwischen den Teams aufgrund verschiedener und geheimer Testprogramme nur sehr eingeschränkt möglich ist.

Teaminterne Duelle versprechen Spannung

Hinzu kommt: Nicht nur die Rivalitäten zwischen den Teams, sondern auch die Fahrerpaarungen innerhalb der Rennställe versprechen Spannung. McLaren verursachte schon im vergangenen Jahr Verwunderung, als es sich weigerte, Lando Norris gegenüber seinem Teamkollegen Oscar Piastri zu priorisieren, obwohl nur noch Norris aussichtsreiche Chancen hatte, Verstappen den Titel wegzuschnappen. Piastri nutzte die lange Leine und nahm Norris mehr als einmal wichtige Punkte weg. Sollten die beiden tatsächlich mit dem besten Auto in die Saison starten und McLaren bei der Linie bleiben, dürften explosive Rad-an-Rad-Kämpfe bevorstehen.

Auch bei Ferrari könnten die Funken fliegen. Lange Zeit wurde Charles Leclerc als "goldener Junge" und nächster Weltmeister der Scuderia gesehen. Doch mit Lewis Hamilton setzten die Italiener ihm nun einen siebenmaligen Weltmeister vor die Nase, der garantiert nicht gekommen ist, um sich hinter Leclerc einzusortieren. Auch diese Dynamik birgt Explosionsgefahr.

Bei Mercedes möchte George Russell nach dem Hamilton-Abgang endlich aus dessen Schatten treten und das Team künftig anführen. Doch mit dem erst 18-jährigen Andrea Kimi Antonelli haben die Silberpfeile einen jungen Fahrer verpflichtet, der im Ruf steht, das nächste Supertalent à la Verstappen zu sein. Sollte er diese Prophezeiung erfüllen, dürfte Russell alle Hände voll zu tun bekommen.

Und was ist mit Red Bull? Dort wurde der enttäuschende Sergio Pérez durch den 23-jährigen Liam Lawson ersetzt. Der Neuseeländer legte einen rasanten Aufstieg hin, verdrängte während der vergangenen Saison den erfahrenen Daniel Ricciardo aus Red Bulls Schwesterteam Racing Bulls. Dort bewies er bereits, dass er durchaus bereit ist, auch mit erfahrenen Piloten auf der Strecke die Schwerter zu kreuzen, und wurde dafür mit der Red-Bull-Beförderung belohnt. Kann er dort auch Verstappen ärgern? Der für seinen aggressiven Fahrstil bekannte Weltmeister würde im Fall der Fälle sicher nicht zurückstecken.

Vier Teams und acht Fahrer, die alle untereinander um Rennsiege und vielleicht sogar den WM-Titel kämpfen. Sollte dieses Szenario tatsächlich eintreten, dürfte es die spannendste Saison seit Jahrzehnten werden. Sowohl die Fans als auch die Macher der Netflix-Dokumentation "Drive to Survive", die die Geschehnisse einer jeden Saison seit nunmehr sieben Jahren stets dramatisch in Szene setzt, dürften sich jetzt schon die Hände reiben.

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