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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Hamilton macht den Götze Das kann gefährlich werden
Lewis Hamilton fährt in der Formel 1 ab 2025 für Ferrari. Ein Wechsel, der in der Sportwelt Aufsehen erregt – wie einige andere schon vor ihm.
"Ein unerwarteter und beeindruckender Coup, von dem ich hoffe, dass er nicht nur für die Wettbewerbsfähigkeit des Teams nützlich sein kann, sondern auch eine Möglichkeit ist, das Team ins Rampenlicht zu rücken, das es nötig hat." Der langjährige Ferrari-Chef Luca di Montezemolo sieht in dem Wechsel von Lewis Hamilton 2025 von Mercedes zum italienischen Formel-1-Traditionsteam einen cleveren Schachzug.
"Hamilton ist ein großer Champion, er wird alles tun wollen, um seine Karriere mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft zu beenden." Klar ist: Der Wechsel von Hamilton, auch in dessen Alter von dann 40 Jahren, hat in der Sportwelt Aufsehen erregt.
Ein Blick zurück in die Vergangenheit zeigt: Es ist nicht das erste Mal, dass es zu einem spektakulären Transfer kommt. Immer wieder gab es Wechsel-Situationen, die viele Diskussionen, Aufregung und Nachfragen mit sich brachte. Erinnern Sie sich noch daran, als Franz Beckenbauer zum Beispiel in die USA wechselte? Oder der Aufschrei, als ein junger, aufstrebender Mario Götze Borussia Dortmund Tschüss sagte, um zum FC Bayern zu gehen?
t-online hat sich einige der spektakulärsten Wechsel der Sportgeschichte angeschaut – und welche Aufregung diese erregten.
Lionel Messi
Jeder Fußball-Fan erinnert sich noch an die Tränen des Argentiniers, als dieser im Jahr 2021 seinen Sensationswechsel von "seinem" FC Barcelona zu Scheich-Klub Paris Saint-Germain verkündete. Messi, den viele Experten für den besten Fußballer der Geschichte halten, hatte über 20 Jahre bei den Katalanen gespielt, ehe diese wegen großer finanzieller Not sein Gehalt nicht mehr zahlen konnten. Inzwischen ist bekannt: Glücklich wurde Messi in Frankreich nicht. Seit Sommer 2023 spielt er in den USA für Inter Miami. Jenen Klub, den David Beckham besitzt.
Michael Jordan
Die Basketball-Ikone schlechthin gewann mit den Chicago Bulls in den 90er-Jahren eine NBA-Meisterschaft nach der anderen. Insgesamt waren es sechs. Umso überraschender kam sein Engagement bei den Washington Wizards im Spätherbst seiner Karriere. Ein echter Wechsel von den Bulls nach Washington war es genau genommen nicht. Jordan hatte nach einem Lockout in der NBA in der Saison 1998/99 seine Karriere offiziell für beendet erklärt. Nur um zwei Jahre später, im Alter von 38 Jahren, sein Profi-Comeback bei den Wizards zu feiern. An die alten Erfolge konnte er in seinen zwei Washington-Jahren nicht mehr anknüpfen, verpasste mit dem Team jeweils die Play-offs.
Luis Figo
Ein Wechsel vom FC Barcelona zu Real Madrid – oder umgekehrt – gilt in beiden Fanlagern eigentlich als Hochverrat. Luis Figo tat es trotzdem. Der Portugiese wechselte für die damalige Rekordsumme von 60 Millionen Euro im Jahr 2000 nach fünf Jahren und zwei Meisterschaften mit Barcelona zum Erzrivalen in die spanische Hauptstadt. Was die Barca-Fans von seinem Wechsel hielten, demonstrierten sie, als Figo mit Real 2002 im Nou Camp zu Gast war. Sie warfen unter anderem einen Schweinekopf, ein Klappmesser und eine Billardkugel nach ihm.
David Beckham
Noch ein Transfer, den Real Madrid einfädelte, um Anfang der 2000er-Jahre ihr Team aus Superstars aufzubauen, das als "die Galaktischen" in die Geschichte eingehen sollte. Neben Figo, Zidane und Ronaldo verpflichteten die Madrilenen im Jahr 2003 auch Beckham. Der war eigentlich auf dem besten Wege, eine Vereinslegende bei Manchester United zu werden. Beckham wechselte für 37,5 Millionen Euro nach Spanien und brachte dank seiner Frau und Ex-Spice-Girl Victoria ordentlich Glamour zu den Königlichen. Die sportlichen Erfolge waren in seinen vier Jahren bei Real sehr überschaubar: nur ein Meistertitel und ein Sieg im spanischen Supercup.
Tom Brady
Die New England Patriots ohne Football-Megastar Tom Brady? Das war eigentlich überhaupt nicht denkbar. Bis zum Jahr 2020. Dann gab der beste Quarterback der NFL-Geschichte seinen Sensations-Wechsel zu den Tampa Bay Buccaneers bekannt – nach 19 Jahren und sechs Super-Bowl-Triumphen. Damit löste er ein wahres Beben im US-Sport aus. Er führte tatsächlich auch Tampa in seinem ersten Jahr zum Super-Bowl-Sieg – mit 43 Jahren. Zwei Spielzeiten später beendete der Ausnahmeathlet seine Karriere.
Mario Götze
Sein Wechsel vom BVB zum FC Bayern war einer, der hierzulande solch hohe Wellen schlug, wie kaum ein anderer Transfer davor und danach. Auf Dortmunder Seite bewirkte besonders der Zeitpunkt, zu dem der bevorstehende Transfer an die Öffentlichkeit gelang, für große Verärgerung. Nämlich am Tag des Champions-League-Halbfinal-Rückspiels gegen Real Madrid. Götze lief dabei sogar auf, wurde relativ freundlich von den BVB-Fans empfangen. Dortmund schaffte den Einzug ins Endspiel gegen Götzes künftigen Arbeitgeber. Da konnte der damals 21-Jährige jedoch verletzungsbedingt nicht mitwirken und verfolgte Dortmunds 1:2-Niederlage gegen den Erzrivalen vom Spielfeldrand.
- Eigene Recherche
- Nachrichtenagentur dpa