Stimmung brodelt Heißes Olympia-Endspiel bei der Basketball-EM
Wenn Spanien im Halbfinale der Basketball-EM auf Gastgeber Frankreich trifft, ist es nur ein Spiel um den Einzug ins Finale. Neben der direkten Qualifikation für Olympia wollen die Beteiligten auch jede Menge Rechnungen begleichen.
Schon in den vergangenen Tagen wurde deutlich, dass die Franzosen den Vertretern ihres Nachbarlandes mit tiefer Abneigung entgegentreten. Das Stade Pierre-Mauroy in Lille verwandelte sich immer in ein Tollhaus, wenn Spanien spielte. Stets hielten es die mehrheitlich französischen Fans mit den Gegnern der Iberer.
Kritik an der spanischen Spielweise
Das liegt zum einen daran, dass das Publikum Spanien als Gegner fürchtet. Dem starken Kollektiv mit Pau Gasol an der Spitze wären die Anhänger, trotz der Probleme der Spanier in der Vorrunde in Berlin, nur zu gerne aus dem Weg gegangen. Zum anderen, weil die Franzosen die Spielweise nicht mögen. So wird vor allem Gasol vorgeworfen, ein Schauspieler zu sein und mit seinen Schwalben jede Menge Fouls zu schinden.
Andererseits gibt es da noch eine Szene aus dem Jahr 2011, die noch immer für Unmut sorgt. Bei der EM vor vier Jahren holte der Spanier Rudy Fernandez Frankreichs Spielmacher Tony Parker mit einem brutalen Foul aus der Luft. Spanien gewann am Ende den Titel. Auch deshalb wird "La Roja" bei der Endrunde konsequent ausgepfiffen.
Gasol und Co. haben Rechnung offen
Gasol und Co. haben ihrerseits noch einige Rechnungen offen. Bei der letzten EM flog Spanien gegen Frankreich im Halbfinale raus (72:75) . Bei der Heim-WM im letzten Jahr war ebenfalls gegen die Equipe Tricolor Schluss (52:65).
Trotz der beiden Niederlagen in den vergangenen Duellen rechnen sich die Spanier einiges aus. Dabei war das Team beinahe schon in der Vorrunde gescheitert. Gegen Deutschland im letzten Gruppenspiel konnte die Mannschaft von Trainer Sergio Scariolo eine Pleite grad so vermeiden.
Auch Serbien im Halbfinale
Auch im zweiten Halbfinale steht ein Team aus der deutschen "Todesgruppe". Serbien war gegen Dirk Nowitzki und Co. nur knapp an einer Pleite vorbeigeschrammt, seitdem spaziert das Team geradezu durch das Turnier. Gegen Litauen ist die Mannschaft um Aufbauspieler Milos Teodosic klarer Favorit. Um ein Haar hätten es noch ein dritter deutscher Gruppengegner ins Halbfinale geschafft. Italien scheiterte erst nach Verlängerung gegen Litauen mit 85:95.
Sportlich geht es für die Teams um viel. Die Finalisten sind direkt für die Olympischen Spiele in Rio im nächsten Jahr qualifiziert. Die Verlierer der Halbfinals müssen hoffen, die Teilnahme über ein Quali-Turnier noch zu sichern.