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Bayern: Tierschützer klagen gegen Fischotter-Abschuss


Tiere in Bayern zur Tötung freigegeben
Deutsche Umwelthilfe klagt gegen Fischotter-Abschuss

Von t-online, cgo

17.03.2025 - 12:09 UhrLesedauer: 2 Min.
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Fischotter galten in Bayern jahrzehntelang als ausgerottet. Jetzt sind sie zurück – und dürfen abgeschossen werden. (Quelle: Patrick Pleul/dpa/dpa-bilder)
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Eine Umweltorganisation will die Tötung der streng geschützten Fischotter stoppen. Diese ist in Bayern seit wenigen Monaten unter bestimmten Umstände erlaubt.

In Bayern droht Fischottern der Abschuss: Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat daher Klage gegen eine entsprechende Verfügung im Regierungsbezirk Oberfranken eingereicht. Die Organisation kritisiert, dass die Landesregierung den streng geschützten Tieren die Schuld an Problemen in der Teichwirtschaft gebe – und fordert stattdessen nachhaltige Lösungen.

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Seit dem 14. Februar können in Oberfranken Anträge gestellt werden, um Fischotter zu töten. Eine Allgemeinverfügung erlaubt den Abschuss von zehn Tieren pro Jahr. Nach Ansicht der DUH verstößt die Verfügung gegen deutsches und europäisches Artenschutzrecht. Deshalb hat die Umweltorganisation am Freitag, 14. März, eine Klage vor dem Verwaltungsgericht Bayreuth eingereicht.

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09.03.2025: Tierpark Ueckermünde - Eurasischer Fischotter (Lutra Lutra) Ueckermünde Tierpark Mecklenburg-Vorpommern Deutschland *** 09 03 2025 Ueckermünde Zoo Eurasian otter Lutra Lutra Ueckermünde Zoo Mecklenburg Western Pomerania Germany (Quelle: IMAGO/Andy Buenning/imago)

Das Leid der Fischotter

Der Fischotter (Lutra lutra) war in Bayern lange Zeit ausgerottet. Erst in den vergangenen Jahrzehnten haben sich einzelne Populationen wieder angesiedelt, vor allem in Nordbayern. Die Tiere sind auf saubere, fischreiche Gewässer angewiesen, finden aber aufgrund des schlechten Zustands vieler Flüsse oft nur in Teichanlagen ausreichend Nahrung. In Deutschland steht der Fischotter unter strengem Naturschutz.

Tierschützer kündigen weitere Klagen an

Da die Klage keine aufschiebende Wirkung hat, will die DUH zusätzlich ein Eilverfahren einleiten, sobald sie gerichtliche Akteneinsicht erhält. Außerdem prüft die Organisation eine weitere Klage, um Abschüsse in ganz Bayern zu verhindern.

"Der Fischotter kehrt gerade erst nach Bayern zurück, und schon beginnt wieder die Jagd – obwohl sie einst zu seinem Verschwinden geführt hat", sagt DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner. "Die Landesregierung macht den Fischotter zum Sündenbock für die Probleme der Teichwirtschaft, dabei gibt es längst alternative Lösungen."

Als Beispiele nennt die DUH Elektrozäune oder Ablenkteiche. Die Organisation fordert zudem eine bessere finanzielle Unterstützung für Teichwirte und eine Renaturierung der bayerischen Flüsse. "Ministerpräsident Markus Söder muss endlich umdenken und die Abschussverordnung zurücknehmen. Notfalls werden wir den Abschuss, wie schon 2023, erneut gerichtlich stoppen", so Müller-Kraenner.

Teichwirtschaft und Fischotter in Konflikt

Der Streit um den Fischotter ist in Bayern nicht neu. Teichwirte sehen sich durch den Rückkehrer wirtschaftlich bedroht, weil die Tiere sich vor allem in Teichgebieten ernähren. Die DUH hält dagegen: Die eigentlichen Probleme seien Konkurrenzprodukte im Handel, klimabedingte Veränderungen und fehlende Unterstützung seitens der Politik.

In Sachsen wird bereits ein Ausgleichsmodell, der sogenannte "Otter-Bonus" praktiziert: Teichwirte erhalten dort finanzielle Hilfen für präventive Schutzmaßnahmen sowie nachträgliche Entschädigungen. Die DUH fordert, dass Bayern diesem Beispiel folgt.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung Deutsche Umwelthilfe, 17. März 2025
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