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Polizeischuss bei Festnahme in Nürnberg: Täter mit Messer bewaffnet?


Wehrte sich bei Festnahme
Polizei erschießt Mann in Nürnberg: Das passiert jetzt

Von t-online, dpa, dan

Aktualisiert am 04.03.2025 - 16:56 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein Polizist steht in der Nähe des Tatorts: Der Vorfall ereignete sich in einem Mehrfamilienhaus in der Heisterstraße.Vergrößern des Bildes
Ein Polizist steht in der Nähe des Tatorts: Der Vorfall ereignete sich in einem Mehrfamilienhaus in der Heisterstraße. (Quelle: Daniel Löb/dpa)
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In Werderau stirbt ein Mann, nachdem ein Polizist auf ihn geschossen hat. 2024 kamen dadurch in Bayern so viele Menschen um, wie seit 1997 nicht mehr.

Eine Streife rückt in Nürnberg am Dienstagmorgen aus, um einen Mann festzunehmen. Gegen ihn lag ein Haftbefehl bevor, er sollte wegen des Verdachts auf Körperverletzung in Untersuchungshaft kommen. Doch so weit kommt es nicht: Der Mann habe sich bei der Festnahme gewehrt, teilt die Polizei mit.

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Wie die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth mitteilte, gibt es konkrete Anhaltspunkte dafür, dass der Mann dabei mit einem Küchenmesser bewaffnet war. Ein Polizist zog darauf seine Dienstwaffe und drückt mindestens einmal ab. Wenig später ist der Verdächtige tot.

Wie oft der Polizist geschossen hat, blieb zunächst unklar. Der Mann sei trotz Reanimationsversuchen an den Schussverletzungen gestorben, so der Polizeisprecher. Die Beamten wurden demnach nicht verletzt.

Kita im Erdgeschoss laut Polizei nicht in Gefahr

Anwohner und die Kindertagesstätte im Erdgeschoss des Mehrfamilienhauses seien wegen des Einsatzes nicht in Gefahr gewesen, sagte der Polizeisprecher weiter. "Das Ganze hat sich komplett in der Wohnung abgespielt." Der Verdächtige sei dort nach ersten Erkenntnissen allein gewesen, als die Polizisten kamen. Am späteren Vormittag waren vor Ort unter anderem noch Spezialisten zur Spurensicherung im Einsatz.

Das bayerische Landeskriminalamt ermittelt, ob der oder die Schüsse des Polizisten rechtmäßig waren. Das ist in solchen Fällen üblich. Laut Polizeiaufgabengesetz dürfen Beamte ihre Waffe nur in klar definierten Ausnahmesituationen nutzen. Der Einsatz muss immer verhältnismäßig sein und gilt als letztes Mittel.

So viele Tote wie seit fast 30 Jahren nicht mehr

Solche Fälle sind selten. Allerdings starben 2024 in Bayern so viele Menschen an Polizeischüssen wie seit 1997 nicht mehr, das geht aus Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) hervor.

Vier Todesfälle gab es im vergangenen Jahr nach Polizeischüssen im Freistaat, fünf weitere Menschen wurden durch die Schüsse der Beamten verletzt. Die Nachrichtenagentur beruft sich dabei auf Zahlen des bayerischen Innenministeriums. Zudem starb im Nürnberger Umland ein Mann nach dem Schuss einer Bundespolizistin. Die Ermittlungen gegen die Beamtin wurden kürzlich eingestellt.

"Gewaltsame Konfrontationen nehmen zu"

Zur Einordnung: Seit 1997 wurde in fünf Jahren gar kein tödlicher Schuss durch bayerische Polizeikräfte registriert. In 14 Jahren gab es je einen Toten, in fünf Jahren je zwei Tote und in zwei Jahren je drei Tote. Der Schusswaffengebrauch von Bundespolizisten wird in dieser Statistik nicht erfasst.

Warum 2024 aus der Reihe ragt, lässt sich laut dem Bayerischen Landeskriminalamt (BLKA) nicht eindeutig erklären. "Ein möglicher Erklärungsansatz kann sein, dass gewaltsame Konfrontationen, etwa bei Bedrohungslagen mit Messern oder psychischen Ausnahmesituationen der Betroffenen, zunehmen", sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur dpa.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Mittelfranken vom 4. März 2025
  • Telefonat mit der Pressestelle des Polizeipräsidiums Mittelfranken
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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