t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalNürnberg

Nürnberg: Russisches Zentrum distanziert sich nicht vom Krieg und Putin


Von Stadt gefördert
Russisches Zentrum distanziert sich weiterhin nicht vom Krieg


18.02.2025 - 13:13 UhrLesedauer: 2 Min.
Das Russisch-Deutsche-Kulturzentrum in Nürnberg-Röthenbach.Vergrößern des Bildes
Das Russisch-Deutsche Kulturzentrum in Nürnberg-Röthenbach (Archivbild): Die Einrichtung beteiligte sich nicht an einer Erklärung. (Quelle: t-online)
News folgen

Wird im Nürnberger Südwesten Putin-Propaganda verbreitet? Das Russisch-Deutsche Kulturzentrum fällt weiter dadurch auf, dass es sich nicht vom Krieg distanziert.

Das Russsisch-Deutsche Kulturzentrum (RDK) in Nürnberg distanziert sich auch jetzt, drei Jahre nach Beginn des Angriffs, nicht vom Krieg in der Ukraine. Eine entsprechende Erklärung aus dem November 2024 des Bundesverbandes russischsprachiger Eltern (BVRE), in dem die Einrichtung Mitglied ist, hat das Kulturzentrum nicht unterzeichnet. Gelder von der Stadt erhält es dennoch.

Überschrieben ist die Erklärung mit den Worten "Grundprinzipien der Arbeit des BVRE und seiner Mitgliedsorganisationen vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine". In dieser heißt es beispielsweise, dass der BVRE "den verbrecherischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und ihre Souveränität, ausgelöst und geführt von Putins Russlands" verurteile und das Land seine Freiheit wiedererlangen solle.

Außerdem ist in der Erklärung die Rede davon, dass das Grundgesetz und seine Werte die Grundlage der Tätigkeit des Verbandes und seiner Mitgliederorganisationen seien. Unterzeichnet ist die Erklärung von 35 Verbandsmitgliedern – aber eben nicht vom RDK in Nürnberg.

Stadt gibt 2025 mehr als 50.000 Euro

Gerne hätte t-online von Irina Fixel, der Leiterin des RDK erfahren, warum die Einrichtung nicht unterschrieben hat. Fixel äußerte sich allerdings auf eine entsprechende Anfrage nicht. Der BVRE teilte t-online auf Nachfrage mit, dass der Vorstand und das gesamte Team geschlossen hinter der Erklärung stehe. "Die internen Prozesse einzelner Organisationen" könne man allerdings nicht kommentieren.

Das RDK hat sich auch in der Vergangenheit nicht eindeutig vom Krieg distanziert und steht deshalb schon länger in der Kritik. Zumal es jahrelang mit einer russischen Propagandastiftung zusammengearbeitet hat, die heute auf der Sanktionsliste der EU steht. Lesen Sie hier mehr dazu. Dennoch erhält das Zentrum im Jahr 2025 weiterhin eine Förderung der Stadt Nürnberg, diese fällt aber mit 53.500 Euro deutlich geringer als 2024 (rund 124.000 Euro) aus.

Aktivistin: "Wie deutlich muss es denn noch werden?"

t-online wollte von der Stadtverwaltung wissen, warum das Zentrum weiter Fördergelder erhält, obwohl es sich bis heute nicht vom völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine distanziert hat. Eine Stadtsprecherin antwortete darauf nicht direkt. Sie sagte lediglich, dass die Stadt Nürnberg den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine deutlich verurteile und dies auch schon mehrfach unterstrichen habe.

Elizaveta Shlosberg ist die Vorstandsvorsitzende des Vereins Allianz für ein freiheitlich-demokratisches Russland. Sie kämpft unter anderem gegen russische Desinformation in Deutschland und beobachtet die Vorgänge um das RDK schon länger. Dass das Zentrum im Krieg nicht auf der Seite der Ukraine, sondern auf der Putins stehe, sei klar. Das langsame Vorgehen der Stadtverwaltung irritiere sie. "Das Verhalten der Stadt wirft viele Fragen auf. Wie deutlich muss es denn noch werden?"

Verwendete Quellen
  • Anfrage beim BVRE
  • Anfrage beim Russisch-Deutschen Kulturzentrum
  • Anfrage bei der Stadtverwaltung
  • Telefonat mit Antikriegsaktvistin Elizaveta Shlosberg

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



Telekom