DWD warnte vor Eisregen Unfälle und Ansturm auf die Notaufnahmen in Nürnberg
Rund um Nürnberg ist es am Mittwochmorgen stellenweise spiegelglatt gewesen. Das hatte nicht nur auf den Straßen in der Region Auswirkungen.
Vor "markanter Glätte" und Eisregen hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) in der Nacht zu Mittwoch gewarnt. Wer kann, sollte möglichst zu Hause bleiben, so die Empfehlung der Meteorologen vorab. Auch wenn das große Chaos ausblieb, hielt die Glätte Nürnberg und die Region am Morgen auf Trab.
Alleine in Mittelfranken sei es ab Mitternacht zu rund 120 Glätteunfällen gekommen, sagte ein Polizeisprecher. Betroffen seien davon vor allem die ländlichen Bereiche der Region gewesen – und weniger Nürnberg.
Die meisten Unfälle ereigneten sich demnach während des Berufsverkehrs am Morgen. Überwiegend sei es bei Blechschäden geblieben, Personen seien nur vereinzelt verletzt worden, sagte der Pressesprecher.
Frau kollidiert mit zwei Lastwagen
Gegen 4.30 Uhr habe etwa eine Autofahrerin auf der glatten A6 die Kontrolle über ihren Wagen verloren. Die Frau sei mit ihrem Wagen zwischen dem Autobahnkreuz Nürnberg-Ost und Langwasser zunächst von der Fahrbahn abgekommen, dann aber auf diese zurückgeschleudert worden, wo sie mit zwei Lastwagen kollidierte. Die 47-Jährige wurde mit schweren Verletzungen in eine Klinik eingeliefert, die Lastwagenfahrer kamen hingegen mit dem Schrecken davon.
Auch auf der A73 und der A9 kam es zu mehreren Unfällen, wie die Verkehrspolizei in Feucht berichtete. Verletzt wurde dabei niemand.
Klinik stockt Personal in Notaufnahme auf
Auf die Notaufnahmen der Nürnberger Kliniken wirkte sich die Wetterlage ebenfalls aus. Eine Sprecherin der Erler-Klinik, die unter anderem auf Unfallchirurgie spezialisiert ist, berichtete von einem erhöhten Patientenaufkommen. Seit 5.40 Uhr seien 90 Patienten mit Glatteis-Verletzungen medizinisch behandelt worden.
Vor allem Handgelenk- und Sprunggelenkverletzungen versorgten die Mediziner nach Angaben der Sprecherin. Um den Ansturm bewältigen zu können, seien drei Pflegekräfte "aus dem Frei" geholt worden. Fünf Ärzte wurden zudem aus anderen Abteilungen des Hauses in die Notaufnahme abgezogen.
Ähnliche sah die Situation im Klinikum Süd aus. Auch dort seien viele Verletzte nach glatteisbedingten Stürzen versorgt worden, teilte eine Sprecherin mit. Die Patienten zogen sich vornehmlich Brüche und Gehirnerschütterungen zu. Die Notaufnahme sei jedoch auf den Andrang eingestellt gewesen und könne die Versorgung "gut bewältigen" – dennoch könne es zu längeren Wartezeiten kommen.
- Telefonat mit der Pressestelle des Polizeipräsidiums Mittelfranken
- Pressemitteilung der VPI Feucht vom 15. Januar 2025
- Anfrage bei den Pressestellen der Erler-Klinik und des Klinikums Nürnberg