Nürnberg: Nasser Ahmed (SPD) macht Hasskommentare öffentlich

Was der Nürnberger SPD-Vorsitzende im Netz alles lesen muss, ist übel. Gefallen lassen will er sich das nicht.

Hass gegen Politiker – vor allem mit Migrationshintergrund – ist offenbar auch in Nürnberg Realität. Der hiesige SPD-Vorsitzende und Stadtrat Nasser Ahmed hat sich deshalb mit einem Video auf Social Media an die Öffentlichkeit gewandt. Darin veröffentlicht er einige der verächtlichen Nachrichten und Kommentare, die ihn immer wieder erreichen.

In dem Video heißt es zum Beispiel, "wer viel Scheiße erzählt, wird schwarz", "würde mal sagen, du gehst wieder in den Busch zurück und belehrst die Leute dort" oder "der ist auch einer der Ersten im Flieger".

Dabei nahm Ahmed Bezug auf die sogenannten "Remigrationspläne" der AfD (lesen Sie hier mehr dazu). Er sagte, allein das Wort Remigration sei schon eine Beschönigung. Die Rechtsaußenpartei wolle vielmehr eine ethnische Säuberung und ein Land, in dem sie entscheiden könne, wer dazugehört und wer nicht.

Und weiter: "Wer so etwas schreibt, der ist ein Rassist, der Deutschland nicht liebt, sondern hasst." Denn solche Menschen hassten das Grundgesetz, in dem eben nicht stehe, "die Würde des Weißen oder der Christen ist unantastbar – sondern die der Menschen."

• Erst vor wenigen Wochen erschütterten auch körperliche Angriffe auf Politiker das Land. Lesen Sie hier, wie der Fraktionsvorsitzende der Nürnberger Grünen darüber denkt.

"Menschen mit Migrationshintergrund haben das Land mit aufgebaut"

Von den Kommentaren will sich der Sozialdemokrat nicht unterkriegen lassen. Den "Nürnberger Nachrichten" sagte er, dass er die Kommentare lösche und melde. In seinem Video forderte Ahmed zudem eine klare Kante gegen Hass – im Alltag, in der politischen Bildung sowie auf Social Media. Er sagt, Deutschland sei als Rechtsstaat groß geworden. "Millionen von Menschen mit Migrationshintergrund haben dieses Land mit aufgebaut, die gehören selbstverständlich hier mit dazu."