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Stadt-Umland-Bahn zwischen Nürnberg und Erlangen kommt


Stadt-Umland-Bahn
Erlangen sagt ja – Nürnberg ist erleichtert

Von dpa, t-online, dan

Aktualisiert am 10.06.2024Lesedauer: 3 Min.
Visualisierung der Stadt-Umland-BahnVergrößern des Bildes
Eine Visualisierung des Zweckverbands Stadt-Umland-Bahn (StUB): So könnte die Trasse einmal aussehen. (Quelle: Claus Hirche/ZV StUB/dpa/dpa-bilder)
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Über Wochen gab es Debatten über das Projekt in der Metropolregion Nürnberg. Nun ist eine Entscheidung gefallen. Neben der Planung geht es darum, entstandene Wogen zu glätten.

Die Stadt-Umland-Bahn soll kommen. Nachdem eine Mehrheit der Erlanger bei dem Bürgerentscheid am Sonntag "ja" zu dem Projekt gesagt hat, überwiegt bei den Unterstützern in der ganzen Region die Erleichterung – vor allem auch in Nürnberg.

Die Planungen für die Straßenbahn, welche die Frankenmetropole einmal mit den Nachbarstädten Erlangen und Herzogenaurach verbinden soll, sollen nun schnell vorangehen. Erlangens Oberbürgermeister Florian Janik (SPD) sagte am Montag etwa: "Jetzt gibt es Klarheit und wir können uns mit voller Kraft dem letzten Schritt im Genehmigungsverfahren, dem Planfeststellungsverfahren bei der Regierung von Mittelfranken, und der konkreten Vorbereitung der Bauphase widmen."

Das Planfeststellungsverfahren soll demnach noch im kommenden Jahr beginnen. Der Baubeginn ist laut Janik für 2028 geplant, die abschnittweise Inbetriebnahme bis Erlangen Süd im Jahr 2031. "Ziel ist es, dass die Bahn 2034 in Herzogenaurach ankommt."

Über den Nürnberger Norden nach Erlangen

Bei einem Bürgerentscheid über das umstrittene Straßenbahnprojekt hatten sich am Sonntag etwas mehr als 52 Prozent der Wählerinnen und Wähler in Erlangen dafür ausgesprochen. Knapp 48 Prozent hatten mit "Nein" gestimmt. Mit der Stadt-Umland-Bahn (StUB) soll die bestehende Tram in Nürnberg über Erlangen bis nach Herzogenaurach verlängert werden. Startpunkt wird die bisherige Endhaltestelle der Tramlinien 4 und 10 sein. Die Kosten werden auf rund 640 Millionen Euro geschätzt – zu 90 Prozent getragen von Bund und Land.

In den Wochen vor der Abstimmung hatte es vor allem in Erlangen, aber auch in den beiden anderen Städten, eine lebhaft geführte Debatte gegeben. Viele Unterstützer zeigten sich nach dem positiven Votum erleichtert. Auch Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte wiederholt für das Projekt geworben. Das Ergebnis der Stadt-Umland-Bahn mache große Freude, sagte Söder, der selbst im Nürnberger Osten lebt. "Wir haben uns klar positioniert und haben deswegen auch gewonnen. Das ist für die mittelfränkische Region sehr, sehr gut."

"Ein Meilenstein" für die Region

Der Ratsvorsitzende der Metropolregion Nürnberg, Peter Reiß, sprach von einem Meilenstein für die gesamte Metropolregion. Das Projekt werde nicht nur die Anbindung zwischen den Städten verbessern, sondern auch die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger erheblich steigern. Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU) sprach von einem bedeutenden Schritt für die Mobilitätswende der Region.

Ähnliche Töne schlug auch Tim Dahlmann-Resing aus dem Vorstand der Verkehrsaktien-Gesellschaft (VAG) an: "Die Stadt-Umland-Bahn ist das wichtigste Verkehrsprojekt in der Metropolregion Nürnberg und wird viele Menschen zum Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel motivieren."

Der Landesvorsitzende des Bund Naturschutz in Bayern, Richard Mergner, dankte der Mehrheit der Erlanger, dass sie sich trotz der massiven Fehlbewertungen über die angeblich negativen Folgen einer Stadt-Umland-Bahn durch die Gegner nicht beirren ließen.

Die Erlanger CSU will Gräben wieder schließen

Der bisherige Hauptgegner des Projekts, die Erlanger CSU, hatte noch am Sonntag mitgeteilt, das Votum akzeptieren zu wollen. "Auch wenn wir von der aktuellen Trassenführung und der vorliegenden Planungstiefe nicht überzeugt sind, hat das Votum der Bürgerinnen und Bürger für uns einen hohen Wert", teilte Christian Lehrmann, Fraktionsvorsitzender der Erlanger CSU-Stadtratsfraktion, mit. CSU-Bürgermeister Jörg Volleth betonte, der Wahlkampf habe in der Stadtgesellschaft Gräben aufgeworfen, die es nun wieder zu schließen gelte.

Erlangens OB Janik gab sich am Montag zuversichtlich, dass dies gelingen wird. Erlangen sei traditionell eine Stadt der Bürgerentscheide. Auch in der Vergangenheit habe es Entscheide zu durchaus umstrittenen Themen gegeben. "Und immer ist es danach gelungen, dann auf Basis der Entscheidung konstruktiv weiterzuarbeiten. Ich bin sicher, dass das auch hier gelingt."

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Pressemitteilung der VAG vom 10. Juni 2024
  • Eigene Recherchen
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