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Entscheidung zur Stadt-Umland-Bahn: So stimmten die Bürger ab


Bürger stimmen ab
Entscheidung in Erlangen: Ja zur Stadt-Umland-Bahn

Von t-online, ok

Aktualisiert am 10.06.2024Lesedauer: 2 Min.
Visualisierung der Stadt-Umland-BahnVergrößern des Bildes
Die Visualisierung des Zweckverbands Stadt-Umland-Bahn (StUB) zeigt die Haltestelle Gebbertstraße. (Quelle: Claus Hirche/ZV StUB/dpa/dpa-bilder)
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Kommt die Stadt-Umland-Bahn oder nicht? Die Bürger in Erlangen haben am Sonntag ihr Votum abgegeben.

Die Bürger in Erlangen haben sich mit knapper Mehrheit für den Bau der Stadt-Umland-Bahn ausgesprochen. 28.693 Bürger (52,4 Prozent) stimmten für den Bau der neuen Tramlinie. 26.111 (47,6 Prozent) lehnten das Projekt – eines der größten Straßenbahnbauprojekte in Deutschland – ab. Rund 83.000 Wahlberechtigte waren am Sonntag parallel zur Europawahl aufgerufen, über das umstrittene Mega-Projekt abzustimmen. Rund 55.000 Menschen nahmen am Sonntag in Erlangen an dem Bürgerentscheid teil. Damit wurde das nötige Quorum von 10 Prozent deutlich erreicht.

Die Regiotram soll nach Fertigstellung die Städte Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach mit einer neuen Straßenbahn-Strecke verbinden und an das bestehende Netz der Nürnberger Straßenbahn anschließen. Die Kosten werden auf 640 Millionen Euro beziffert. 90 Prozent wollen Bund und Land beisteuern. Hätten sich die Erlanger gegen das Projekt ausgesprochen, wäre der eigens gegründete Zweckverband abgewickelt und das Projekt nicht weiterverfolgt worden. 2016 hatten sich rund 60 Prozent der Menschen in Erlangen für die Aufnahme der Planungen ausgesprochen.

OB Janik: "Das ist ein gutes Signal für den Standort"

Erlangens Oberbürgermeister Florian Janik zeigte sich nach der Abstimmung erleichtert. "Ich freue mich über den klaren Ausgang des Entscheids", sagte der SPD-Politiker laut Bayerischem Rundfunk am Sonntagabend. "Das ist ein gutes Signal für unseren Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort und für die Verkehrswende."

Der bisherige Hauptgegner des Projekts, die Erlanger CSU, kündigte an, das Votum zu akzeptieren. "Auch wenn wir von der aktuellen Trassenführung und der vorliegenden Planungstiefe nicht überzeugt sind, hat das Votum der Bürgerinnen und Bürger für uns einen hohen Wert. An das Ergebnis des Bürgerentscheids fühlen wir uns gebunden", teilte Christian Lehrmann, Fraktionsvorsitzender der Erlanger CSU-Stadtratsfraktion, mit. CSU-Bürgermeister Jörg Volleth betonte, der Wahlkampf habe in der Stadtgesellschaft Gräben aufgeworfen, die es nun wieder zu schließen gelte.


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Danke, Erlangen!


Nürnbergs Oberbürgermeister marcus könig


Erleichtert zeigte sich auch Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU). "Danke, Erlangen!", schrieb das Stadtoberhaupt am Sonntag auf seiner Facebook-Seite. "Ich freue mich: Wir brauchen gerade in unserem pulsierenden Großraum mehr Nahverkehrsangebote, um die Menschen umweltfreundlich von A nach B zu transportieren."

Stadt-Umland-Bahn: Monatelange Debatte vor allem in Erlangen

Der Abstimmung war eine monatelange Debatte vor allem in Erlangen, aber auch in den beiden anderen Städten vorangegangen. Ein breites Bündnis aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik steht hinter dem Projekt - darunter etwa die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der Weltkonzern Siemens.

Zugleich hatte das Projekt Gräben innerhalb der CSU aufgezeigt. Ministerpräsident Markus Söder und Innenminister Joachim Herrmann (beide CSU) sprachen sich mehrfach deutlich für die Straßenbahn aus. Doch vor allem die Erlanger CSU warb über Monate vehement für eine Ablehnung der Drei-Städte-Tram und hatte auch den Bürgerentscheid mit auf den Weg gebracht. Als Argumente führte die lokale CSU vor allem zu große bauliche Eingriffe in Erlangen und zu hohe Kosten an.

Die Stadt-Umland-Bahn soll auch den Siemens-Campus im Erlanger Süden an den öffentlichen Nahverkehr anbinden. Dort arbeiten bereits 15.000 Menschen, bis 2026 sollen laut Siemens mehrere Tausend hinzukommen. Das Unternehmen investierte bislang mehr als 750 Millionen Euro in den Campus. Das erfolgte auch im Vertrauen auf die Umsetzung der StUB, nachdem Siemens 2013 in der Staatskanzlei eine entsprechende Grundsatzvereinbarung unterzeichnet hatte.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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