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Paviane als Futter für Raubtiere? Tiergarten Nürnberg schockt Tierschützer


Peta droht mit Anzeige
Tiergarten Nürnberg will Paviane töten

Von dpa, sfk

Aktualisiert am 09.02.2024Lesedauer: 2 Min.
Eine Gruppe von Pavianen im Tiergarten Nürnberg.Vergrößern des Bildes
Eine Gruppe von Pavianen im Tiergarten Nürnberg. (Quelle: dpa/Daniel Karmann/dpa)
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Weil die Gruppe zu groß geworden sei, müssen Affen im Nürnberger Tiergarten wohl sterben. Was steckt dahinter?

Der Tiergarten Nürnberg will künftig einzelne Tiere seiner Pavian-Gruppe töten. Die wolle er aus Gründen des Artenschutzes und des Populationsmanagements tun. Die Gruppe sei zu groß und zu inhomogen geworden, so Tiergartendirektor Dag Encke. So entstünden etwa Probleme mit dem Genpool und mit den sozialen Strukturen.

Eine Weitergabe der Tiere an andere Zoos im In- und Ausland sei zudem keine Alternative, ebenso wenig sei die Auswilderung möglich. Am Donnerstag hat der Tiergarten eine Vorlage an den Umweltausschuss des Nürnberger Stadtrates geschickt. Dort will Dag Encke in der übernächsten Woche die Problematik erläutern und einen gesellschaftlichen Diskurs anstoßen.

Tierschutzorganisation Peta droht mit Strafanzeige

Nach Angaben des Tiergartendirektors wird die Tötung zum Populationsmanagement und das Verfüttern an andere Zootiere bereits mit Huftieren wie Ziegen, Schafen und Rindern, aber auch mit Kängurus praktiziert. Für Primaten wäre es in Nürnberg Neuland. Der Deutsche Tierschutzbund halte das Töten nur als letzten Ausweg für einen gangbaren Weg.

Die Tierschutzorganisation Peta hat dem Tiergarten Nürnberg mit einer Strafanzeige gedroht, sollten die Verantwortlichen dort ihre Ankündigung wahr machen und gesunde Pavian-Affen töten. Das Zoopublikum werde mit vermeintlichen Artenschutzargumenten getäuscht, heißt es in einer Mitteilung von Peta, die am Freitag veröffentlicht wurde.

"Das Züchten und Töten von Tieren ist ein von Zoos selbst geschaffener Teufelskreis. Dieser kann nur durchbrochen werden, wenn Pläne zu Zuchtstopps und der Schließung von Zoos erarbeitet werden, anstatt über die etwaige Tötung der Tiere zu diskutieren - egal, welche Art es betrifft", sagte die Peta-Biologin Yvonne Würz. Eine Tiertötung könne nicht durch eine Zwangssituation begründet werden, die man zuvor selbst herbeigeführt hat.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der dpa
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