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Deutsche Bahn verzichtet auf Bau von ICE-Werk im Raum Nürnberg


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Kein geeigneter Standort
Paukenschlag in Nürnberg: Bahn verkündet Aus für ICE-Werk


Aktualisiert am 13.04.2023Lesedauer: 2 Min.
Rote Lichter leuchten am Triebwagen eines ICE-ZugesVergrößern des Bildes
ICE-Zug der Deutschen Bahn: Das Aus des ICE-Instandhaltungswerks in Nürnberg ist besiegelt. (Quelle: Matthias Balk/Archiv/dpa)
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Ein Paukenschlag: Nach jahrelangem Hin und Her hat die Deutsche Bahn nun eine Entscheidung zum Bau eines ICE-Werks in Nürnberg getroffen.

Nach jahrelangen Vorplanungen und erheblichen Problemen bei der Standortsuche verzichtet die Deutsche Bahn auf den Bau eines neuen ICE-Werks im Raum Nürnberg. Das gab der Konzernbevollmächtigte der Bahn für Bayern, Klaus-Dieter Josel, am Donnerstag in Nürnberg bekannt.

"Keine geeignete Fläche für neues ICE-Werk im Raum Nürnberg" betitelt die Deutsche Bahn die Pressemitteilung mit der Nachricht, die am Donnerstagmittag für eine Überraschung in der Region gesorgt hat. Weil sich in der Region keine geeigneten Standorte gefunden hätten, sei die Suche nach einem Ort für ein neues ICE-Instandhaltungswerk abgeschlossen.

Zuletzt konzentrierte sich die Prüfung auf die "Muna" bei Feucht neben Nürnberg. Nun haben die Verantwortlichen der Bahn entschieden: Auch dieser Standort biete angesichts einer ökologisch hochwertigen und geschützten Fläche keine Erfolgsaussichten auf eine Baugenehmigung. Es hätte erst eine aufwendige und teure Räumung der Kampfmittel, die hier lagern, erfolgen müssen. Auf dem Gelände der ehemaligen Heeresmunitionsanstalt (Muna) wurde im und nach dem Zweiten Weltkrieg Munition produziert, gelagert und entschärft.

100 Standorte im Raum Nürnberg – keiner davon geeignet

Anfangs waren bis zu 100 verschiedene Standorte für das ICE-Werk im Rennen. Drei Standorte brachte der Konzern bei der Regierung von Mittelfranken ins Raumordnungsverfahren ein. Als raumverträglich hat die Behörde im Februar einzig den Standort "Muna" Feucht bewertet, die Flächen Allersberg und "Muna" Süd schieden aus.

Er bedaure sehr, dass in und um Nürnberg keine geeignete Fläche gefunden wurde, erklärt Klaus-Dieter Josel, DB-Konzernbevollmächtigter für den Freistaat Bayern: "Doch leider bieten uns die Rahmenbedingungen keine Aussicht auf einen erfolgreichen Bau des Werks in der Bahnregion Nürnberg. Wir haben schlicht keinen geeigneten Standort für unser Werk mit vielen Hundert hochwertigen Industriearbeitsplätzen gefunden."

Die Suche nach Alternativen werde jetzt in anderen Bundesländern vorangetrieben. "Wir arbeiten mit Hochdruck an alternativen Lösungen für die ICE-Instandhaltung", sagte Josel. Die Bahn brauche ein zusätzliches ICE-Werk. Monatlich würden drei neue Garnituren des Schnellzuges ausgeliefert.

400 Millionen Euro wollte die Bahn in die Region investieren

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) bedauerte die Entscheidung. Der Donnerstag sei ein schwarzer Tag für Nürnberg.

400 Millionen Euro hatte die Deutsche Bahn in das Werk investieren wollen, um die Fahrzeuge ihrer wachsenden ICE-Flotte zu warten, zu reinigen und gegebenenfalls zu reparieren. Wie viel Geld nun durch die erfolglose Standortsuche in und um Nürnberg verloren ging, wollte die Bahn am Donnerstag nicht offenlegen – es dürfte ein zweistelliger Millionenbetrag sein. Neun solcher Werke gibt es bundesweit, Nürnberg hätte als Bahn-Knotenpunkt gut auf die Landkarte gepasst.

Der Artikel wurde am 13.4.23 gegen 17.30 Uhr aktualisiert.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung der Deutschen Bahn vom 13.4.23
  • Nachrichtenagentur dpa
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