Schnittwunden am Kopf Fechtkämpfe zwischen Erlanger Burschenschaften fordern zwei Verletzte
Fechtkämpfe zwischen Burschenschaften in Erlangen nehmen ein blutiges Ende. Zwei Studenten erleiden schwere Kopfverletzungen, wohl durch Degen verursacht.
Offenbar herrschen im Wettkampf zwischen Studentenverbindungen in Erlangen so brutale Methoden vor, dass zwei von ihnen nach Fechtwettkämpfen mit mittelschweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten.
Der kuriose Vorfall hat sich in der Freitagnacht vor einer Woche zugetragen. Es war gegen 20 Uhr, als die Rettungsleitstelle die Polizei im mittelfränkischen Erlangen alarmierte. Die Rettungskräfte waren gerade dabei, einen 21-Jährigen zu behandeln, der stark am Kopf blutete. Der Einsatz fand in den Räumen einer Erlanger Burschenschaft statt, wie die Polizeiinspektion Erlangen-Stadt in einer Mitteilung Tage später schreibt. Wo genau, gab der Polizeisprecher nicht bekannt.
Fechtkampf zwischen Burschenschaften in Erlangen
Der Verletzte hatte zuvor offenbar an einer Fechtveranstaltung teilgenommen, einer sogenannten Mensur: Das ist ein traditioneller, streng reglementierter Fechtkampf zwischen zwei männlichen Mitgliedern verschiedener Studentenverbindungen. Gefochten wird mit geschärften Klingenwaffen. Das soll das Selbstbewusstsein und die Konzentration stärken, heißt es. Solche Veranstaltungen finden in Erlangen regelmäßig statt, weiß der Polizeisprecher.
Bei dem Wettkampf erlitt der 21-Jährige eine schwere Schnittwunde am Kopf. Später – im Rahmen der Ermittlungen – stellte sich heraus, dass es zuvor offenbar einen weiteren, ähnlichen Vorfall gegeben hatte. "Kurze Zeit vorher", so berichtet die Polizei, wurde ebenfalls eine Person mit einer Kopfverletzung in eine Klinik eingeliefert. Auch hier waren wohl die Vorgänge in der Studentenverbindung schuld.
Beide Männer erlitten durch Degen mittelschwere Verletzungen. Die Polizei ermittelt nun wegen gefährlicher Körperverletzung, heißt es. Es werde geprüft, ob sich bei den Kämpfen alles ordnungsgemäß abgespielt habe. Etwa ob, Schutzkleidung oder Kopfbedeckung getragen wurde. Die Ermittlungen dauern an.
- Mitteilung der PI Erlangen vom 13.2.23
- Telefonat mit Pressesprecher