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Köln | Papst Franziskus verordnet Bedenkzeit: Kardinal Woelki darf im Amt bleiben


Missstände im Erzbistum Köln
Papst verordnet Woelki Bedenkzeit – "große Fehler gemacht"

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 24.09.2021Lesedauer: 2 Min.
Kardinal Rainer Maria Woelki nach der Entscheidung des Vatikan: Er darf weiter Erzbischof von Köln bleiben.Vergrößern des Bildes
Kardinal Rainer Maria Woelki nach der Entscheidung des Vatikan: Er darf weiter Erzbischof von Köln bleiben. (Quelle: Rolf Vennenbernd/dpa-bilder)
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Der Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki bleibt in seinem Amt. Laut dem Vatikan habe er jedoch "große Fehler" gemacht. Zudem lehnte der Papst den Amtszverzicht zweier Weihbischöfe ab.

Das Erzbistum Köln steckt in einer Vertrauenskrise. Auslöser waren die Aufarbeitung und der Umgang mit Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche im größten deutschen Erzbistum. Nun hat Papst Franziskus entschieden, dass Kardinal Rainer Maria Woelki nicht seines Amtes enthoben wird. Auch die Kölner Weihbischöfe Ansgar Puff und Dominikus Schwaderlapp bleiben im Amt.

Diese Entscheidung von Papst Franziskus verlautete am Freitag aus Kirchenkreisen. Allerdings nehme Woelki auf eigenen Wunsch eine Auszeit von Mitte Oktober bis zu Beginn der Fastenzeit im kommenden Jahr. Zudem werde ein Administrator für das Erzbistum eingesetzt. Zunächst hatten "Zeit Online" und "Welt" darüber berichtet.

Demnach habe der Papst dem Kölner Kardinal Woelki eine Bedenkzeit von mehreren Monaten verordnet, was einer öffentlichen Rüge gleichkommen soll. In seiner Abwesenheit werde Weihbischof Rolf Steinhäuser als Apostolischer Administrator eingesetzt, kündigte der Vatikan zudem an.

Bei Woelki "hat sich kein Hinweis darauf ergeben, dass er im Umgang mit Fällen sexuellen Missbrauchs rechtswidrig gehandelt hat", hieß es in dem Schreiben aus Rom. Die Behauptung, der Kardinal habe etwas vertuschen wollen, sei widerlegt. "Dennoch hat Kardinal Woelki in der Herangehensweise an die Frage der Aufarbeitung insgesamt, vor allem auf der Ebene der Kommunikation, auch große Fehler gemacht. Das hat wesentlich dazu beigetragen, dass es im Erzbistum zu einer Vertrauenskrise gekommen ist, die viele Gläubige verstört."

Krise im Erzbistum Köln: Weihbischöfe bleiben im Amt

Die beiden Weihbischöfe Puff und Schwaderlapp hatte Woelki zunächst wegen Pflichtverletzungen beurlaubt, beide hatten dem Papst angeboten, auf ihre Ämter zu verzichten. Doch das hat dieser nun abgelehnt. Puff werde seinen regulären Dienst sofort wieder aufnehmen, Schwaderlapp auf eigene Bitte zunächst für ein Jahr als Seelsorger nach Kenia gehen, teilte der Heilige Stuhl am Freitag mit.

Der Papst hatte im Juni zwei Gesandte nach Köln geschickt, um einen Prüfbericht zu erstellen und die Arbeit des Erzbischofs Woelki zu untersuchen. Der Bericht war vor Wochen beim Papst abgegeben worden, eine Entscheidung stand aus.

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Kritiker Woelkis dürften enttäuscht sein, dass der Papst ihn nicht abberufen hat. Allerdings können die Auszeit und der Administrator auch so gewertet werden, dass ihm eine vollständige Rehabilitierung versagt worden ist.

Das Erzbistum Köln steckt seit etwa einem Jahr in einer tiefen Krise, die sich unter anderem in einer Welle von Kirchenaustritten niederschlägt. Ausgelöst worden war die Krise ursprünglich, weil Woelki ein von ihm selbst in Auftrag gegebenes Gutachten zum Umgang von Bistumsverantwortlichen mit Missbrauchsvorwürfen nicht veröffentlichen wollte.

Er führte dafür rechtliche Gründe an. Im Zuge des dadurch entstandenen Streits entfremdeten sich der Kardinal und die wichtigsten Gremien des größten deutschen Bistums immer weiter.

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