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10 Kölner Restaurants, die es nun nicht mehr gibt – nicht nur wegen Corona


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Umbruch in Gastro-Szene
10 Kölner Restaurants, die es nach Corona nicht mehr gibt


Aktualisiert am 11.07.2021Lesedauer: 5 Min.
Der Außenbereich eines während des Lockdowns geschlossenes Restaurants (Symbolbild): Mit der Coronakrise verändert sich auch die Gastrolandschaft in der Domstadt.Vergrößern des Bildes
Der Außenbereich eines während des Lockdowns geschlossenes Restaurants (Symbolbild): Mit der Coronakrise verändert sich auch die Gastrolandschaft in der Domstadt. (Quelle: Ralph Peters/imago-images-bilder)

Monatelang waren Gastronomiebetriebe zwangsweise geschlossen. Inzwischen sind die Türen vieler Kölner Locations wieder offen – allerdings haben einige die Krise nicht überlebt, ihr Konzept begraben oder die Zeit für neue Ideen genutzt.

Beim Gang durch die Veedel ergibt sich an manch einer Stelle ein neuer Anblick in diesem Sommer: Wo früher noch beliebte Restaurants waren, gibt es an mehreren Orten neue Läden und Gastro-Betriebe. An anderen jedoch gibt es gar nichts mehr. Einige Bars und Restaurants mussten pandemiebedingt schließen.

Seit Beginn der Corona-Pandemie Ende März 2020 sind insgesamt 606 Betriebe in Köln abgemeldet worden. Das bestätigt das städtische Presseamt auf Anfrage von t-online. Insgesamt gibt es in Köln aktuell 5.211 Gastronomiebetriebe – 106 weniger als in der Zeit vor Corona.

Stadtsprecher Robert Baumanns betont: "Wir möchten jedoch darauf hinweisen, dass es nicht nachvollziehbar ist, ob Gastronomiebetriebe 'wegen Corona' abgemeldet wurden oder ob andere Gründe zugrunde lagen." Immerhin: Im selben Zeitraum wurden auch 500 Betriebe neu angemeldet.

So oder so, die Szene ist im Umbruch und die Kölner müssen ihre persönliche "Gastro-Landkarte" ein wenig neu sortieren. Wir nehmen noch einmal von zehn Kölner Restaurants Abschied.

Zippiri

"Licht aus, Ende", mit diesen Worten verabschiedeten sich die Macher des "Zippiri" zumindest vom Standort in der Riehler Straße 73. Mit Blick auf die via Facebook geposteten Hashtags ist der Zusammenhang mit dem Lockdown nicht zu leugnen: #nevergiveup, #lockdown und #leerestühle steht dort seit Mitte Januar zu lesen. Und weiter: "Mit einem weinenden Auge, aber wunderbaren Erinnerungen im Herzen machen wir somit das Licht auf der Riehler Straße aus" – ein Trost für alle Fans ist die WYNbar, die in Lindenthal, Aachener Straße 259, bestehen bleibt. Das "Zippiri"-Team bietet dort auch weiterhin sardische Feinkostgerichte an.

Brasserie Aller Kolör

Die "Brasserie Aller Kolör" war bekannt und beliebt für ihre Wohnzimmerkonzerte im Keller. Vor allem Vegetarier kamen hier auf ihre Kosten. Hinter dem Konzept stand Daniel Rabe, der gemeinsam mit seiner Frau Reja mehrere Restaurants betreibt. Die Wohnzimmerkonzerte waren seine Idee, Rabe hatte einst auch die Südstadt-Safari mitveranstaltet. Verwaist ist die Alteburger Straße 15a allerdings jetzt schon nicht mehr, Familie Rabe hat dort mittlerweile die "Bagatelle Bar" eröffnet. Und, zumindest kündigt das die Webseite an, es sieht so aus, als ob es auch unter diesem Namen dort wieder Wohnzimmerkonzerte geben könnte.

Distrikt 10

Mit "Distrikt 10" bezeichnet man einen Stadtbezirk von Ho-Chi-Minh-Stadt in Vietnam und dieser gilt unter Einheimischen heute noch als Geheimtipp für gutes Essen. In Köln kannte man unter dem Namen das kleine, aber feine vietnamesische Restaurant in der Brüsseler Straße 43. Inhaberin Sao-Ly Nguyen Thi servierte hier mitten im Belgischen Viertel Banh Mi, Bao Buns und Avocado-Fries. Zudem gab es Wildkräutersalat und viele vegane Spezialitäten. Erst im Sommer 2019 war sie eingezogen, Ende September vergangenen Jahres nahm sie wieder Abschied. "Wir haben durch Corona dauerhaft schließen müssen", so die Inhaberin.

Sorgenfrei

Der Name sollte Programm sein – doch so ganz ohne Sorgen entwickelte sich das "europäische Restaurant" nicht. Schon vor über einem Jahr schlossen die Türen des "Sorgenfrei" in der Antwerpener Straße 15. Isabel Wilden und Ronni Hoffmann hatten die europäischen Weine mit Leidenschaft ausgewählt und den Gästen Entdeckungen, Klassiker, Raritäten oder einfach nur "unsere Lieblingsweine" präsentiert. Allerdings ist die Location nicht verwaist: Hier ist inzwischen die "Ito Japanese Cuisine" zu Hause und bietet traditionelle japanische Kochkunst.

Textilcafé

Direkt am Eigelstein gelegen war das "Textilcafé" etwas ganz Besonderes: Hier gab es Kaffee, Frühstück, Kuchen und Kleidung. Italienische Mode, italienischer Kaffee und das alles auf zwei Ebenen: Inhaberin Manuela Seck hatte sich einiges einfallen lassen. Doch die Kombination gibt es am Eigelstein 122, direkt neben dem einst legendären Lapidarium, so nicht mehr.

Der Umbruch der Kölner Gastro-Szene wird sicher in den kommenden Monaten noch weitere Veränderungen nach sich ziehen. Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. So hat auch am Salierring 38 zwar das "Lai de Hao" geschlossen, aber das "Asian Tapas by JuJu & Lu" ist eingezogen. Am Friesenplatz 2-8 hat das "coa Wok & Bowls" geschlossen, im Gegenzug ist die Burger-Kette "Peter Pane" eingezogen. Das "Kaffeehaus Treibgut" folgte der "Tacofee" in der Otto-Fischer-Straße 1, das Restaurant "Reispapier" ist Nachfolger des "Naans" in der Neusser Straße 24. Bei so viel Bewegung bleibt nur eins: Rausgehen und neugierig die Stadt neu entdecken.

Café Midsommar

Dieses Café war bekannt für sehr leckeren Kuchen aus Konditor-Meisterhand und ein etwas eigentümliches Mobiliar. Die ein oder andere Veranstaltung, Lesungen und Livemusik fanden hier statt – doch zu Beginn dieses Jahres gab Marion Schmitt, Betreiberin des "Café Midsommar" auf Facebook das Aus bekannt: "Verletzungspech und Corona haben uns geschafft. Wir mussten schließen. Wir haben viele nette Menschen kennengelernt, viele nette Gespräche geführt, und es wurde viel gelacht. Danke dafür!", schrieb sie dort.

Ein Café soll es hier – wie schon seit 1919 mit dem "Café Osterspey" – auch künftig geben: Unter diesem altehrwürdigen Namen soll der Betrieb durch die Konditoren Kevin Thomas Kleber und Lea Schlosser fortgeführt werden.

Délibon

Einmal hin und zurück – das französische Restaurant "Délibon" begann als Foodtruck und ist jetzt wieder als solcher unterwegs. Die Macher hatten zwischendurch in der Sudermanstraße 12 ein typisch französisches Bistro etablieren können. Doch schon im September 2020 gaben Laurence und Peter bekannt, dass sie das Bistro schließen. "Trotz guter Sommermonate nach dem Lockdown und staatlicher Hilfen ist es uns nicht gelungen, genügend Rücklagen zu bilden, um durch den Winter zu kommen", schrieben die beiden auf Facebook. Doch für alle Liebhaber der Crêpes gibt es einen Trost: Die Initiatoren sind "back to the roots" gegangen und haben nun wieder einen Foodtruck aufgestellt, zuletzt in der Bartholomäus-Schink-Straße 4.

Laden 1/3

Der Nachwuchs geht vor – Inhaberin und "Erfinderin" Stella hatte sich schon Mitte 2020 entschieden, ihre Veranstaltungs- und Eventlocation mit Biergarten und Kegelbahn zu schließen. Dies sei auch ihrem Nachwuchs geschuldet, schrieb sie damals auf Facebook. Aber dort ist ebenfalls zu lesen: "Ich hätte als Start-up spätestens im zweiten Lockdown die Flinte ins Korn werfen müssen, zumal wir uns vorwiegend auf Veranstaltungen konzentriert haben." Gäste können die Herbrandstraße 7 aber wieder aufsuchen, denn dort ist nun die "Veggie-Bagatelle" zu Hause. Übrigens kann auch die Kegelbahn wieder genutzt werden. Im Gegenzug wurde allerdings die "Ehrenfelder Bagatelle" in der Ottostraße 79 geschlossen. Dort wiederum ist nun "Haus Eichendorf" erneut beheimatet.

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Deleeciosa

Neue Ideen entwickeln die Schwestern Elena und Lysandra – und bis diese ausgereift sind, haben sie ihren Concept Store geschlossen. In der Venloer Straße 401 konnte man indonesische und spanische Gerichte ausprobieren und dabei alle möglichen Wohnaccessoires auf sich wirken lassen. Doch im Herbst des vergangenen Jahres verabschiedeten sich die beiden von der Ursprungsidee. Corona sei nicht der Grund, aber die durch Corona verursachte Situation habe zum Nachdenken geführt – nun dürfen alle Interessenten gespannt sein, was als Nächstes kommt.

Restaurant Sonder

Einen Steinwurf von Rathenauplatz und Aachener Weiher entfernt gab es in der Lindenstraße 93 das Restaurant "Sonder", doch die Heimat der Kölner "Sterneküche ohne Chichi" gibt es so nicht mehr. Die beiden Macher, Carsten und Christian, geben an, sie hätten sich schon vor der Pandemie dazu entschlossen, sich stärker auf den Design-Laden "Schee" konzentrieren zu wollen. Zum Trost für alle, die dem "Sonder" besonders hinterhertrauern: Es lebt in Buchform weiter – als Kochbilderbuch "Ui". In der Location gibt es auch einen Nachfolger, hier ist jetzt das "Trapas" eingezogen und serviert asiatische, vegetarische Gerichte sowie Salate.

Verwendete Quellen
  • Facebook-Auftritte und Google-Seiten der Restaurants
  • Eigene Recherche
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