Viele Verstöße Karneval in Köln: "Man hatte das Gefühl, es ist Hochsommer"
In Köln fällt der Karneval wegen der Corona-Pandemie offiziell aus – doch nicht alle Jecken halten sich daran. Das Ordnungsamt löste zahlreiche Partys auf.
Der Ordnungsdienst in Köln hat am Karnevalswochenende viele Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung geahndet. "Man hatte das Gefühl, es ist Hochsommer und wir fahren ohne Verschnaufpause von Veranstaltung zu Veranstaltung", zitierte die Stadt einen Mitarbeiter.
Allein am Samstag seien 24 verbotene Zusammenkünfte im privaten Raum, darunter auch Partys, aufgelöst worden, teilte die Stadt mit. Auf 111 Personen komme ein Bußgeldverfahren zu.
Bußgeld bei 250 Euro
Auch im öffentlichen Raum seien Verstöße gegen das Ansammlungs- und Kontaktverbot geahndet worden. Das Bußgeld betrage in beiden Fällen pro Person 250 Euro. Auch an den beiden kommenden Karnevalstagen werde Hinweisen auf verbotene Partys und Verstöße nachgegangen, erklärte die Stadt.
Das Kölner Ordnungsamt hatte bereits an Weiberfastnacht vergangene Woche mehrere illegale Karnevalspartys aufgelöst. So hätten sich in einem Park rund 30 Kostümierte versammelt, die eine Party gefeiert haben. Diese sei offenbar von einem Gewerbebetrieb veranstaltet worden: Einsatzkräfte fanden in dem Betrieb alkoholische Getränke sowie Speisen, die verkauft wurden. Eine Kasse wurde ebenso entdeckt, hieß es.
OB Reker: "Das ist unsolidarisch und damit inakzeptabel"
Am Abend war dem Ordnungsamt eine mutmaßliche Feier im Stadtteil Deutz gemeldet worden. Hier habe der Gastgeber die Tür im Hasenkostüm samt Kölschglas in der Hand geöffnet. Drei Personen hätten das Haus in Kostümen verlassen, als die Einsatzkräfte eintrafen.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker hatte am Karnevalsfreitag mit Blick auf das Infektionsgeschehen in einer Mitteilung ihre Meinung zu den illegalen Feiern ausgedrückt: "Ich habe kein Verständnis für diejenigen, die in egoistischer Weise trotz Verbots und aller Appelle an die Vernunft private Feiern organisieren und sich treffen, als würde sie das alles nichts angehen", so die Rathauschefin. "Das ist unsolidarisch und damit inakzeptabel. Jeder einzelne von ihnen trägt dazu bei, dass wir alle deshalb länger warten müssen, bis wir die Regeln lockern können", sagte sie weiter.
- Nachrichtenagentur dpa
- Mitteilung der Stadt Köln (Mail)