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Köln: Demonstration an Uniklinik blockiert Ausfahrt von Friedrich Merz


Nach Auftritt an Uniklinik
Demonstranten blockieren Ausfahrt von Merz aus Köln


04.02.2025 - 18:56 UhrLesedauer: 3 Min.
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Demonstranten vor der Uniklinik: Mehrere hundert Menschen versammelten sich am Dienstagnachmittag vor dem Gebäude. (Quelle: IMAGO/imago)
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Nach einem Auftritt in der Uniklinik ist ein Großaufgebot der Polizei nötig, um Merz' Weiterfahrt nach Bonn durchzusetzen – mit knapp anderthalbstündiger Verspätung.

Der Besuch von Friedrich Merz an der Kölner Uniklinik gemeinsam mit NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst am Dienstagnachmittag war für 45 Minuten angesetzt, am Ende sollte er fast zwei Stunden dauern. Der CDU-Kanzlerkandidat war zu einem Rundgang mit anschließendem Statement vor der Presse geladen, seine Ausfahrt vom Gelände wurde von mehreren hundert Demonstranten auf dem Gelände über eine Stunde lang verhindert. Die Polizei, die im Laufe des Nachmittags immer mehr Verstärkung anforderte, musste die Demonstration schließlich mit Zwang auflösen.

Die Studenten-Gruppe "Kritische Medizin Köln" hatte am Donnerstagmittag in den sozialen Medien spontan zu einer Demo gegen Merz' Migrationspolitik aufgerufen. Während der CDU-Spitzenkandidat von Ärzten im Gebäude herumgeführt wurde, formierte sich draußen lautstarker Protest von Studenten, Patienten und Personal der Klinik. "Wir sind hier, wir sind laut, weil der Friedrich Scheiße baut" und "Ganz Köln hasst die CDU", tönte es von der Straße. Die Demonstranten, die von der Polizei zunächst angehalten wurden, auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Gebäudes zu bleiben, teilten sich schließlich auf und blockierten die Abfahrten vom Gelände an der Joseph-Steltzmann-Straße und vor der Blutspendezentrale an der Kerpener Straße.

Nach Besuch der Uniklinik: Erst um 17.20 Uhr kann Merz Köln verlassen

Erst gegen 17.20 Uhr, knappe anderthalb Stunden später als geplant, konnte Merz mit seiner Kolonne zu seinem nächsten Auftritt nach Bonn aufbrechen. Dort hätte er gegen 17 Uhr am World Conference Center eintreffen sollen. Die Polizei löste die Versammlung in Köln nach mehrmaliger verbaler Aufforderung schließlich auf, indem eine Hundertschaft die Demonstranten zur Seite drängte und so den Weg für Merz freimachte, der unter starker Polizeibegleitung vom Gelände chauffiert wurde. Angemeldet war die Versammlung offiziell bis 16.45 Uhr.

Die Demonstranten protestierten gegen Merz' Asylpolitik und seinen Schulterschluss mit der AfD in der vergangenen Woche im Bundestag. Die 23-jährige Liane, die die Versammlung für "Kritische Medizin" organisierte, sagte t-online: "Die Entscheidung, die Demo zu organisieren, ist heute Vormittag gefallen", erklärte sie. "Wir finden es sehr unangebracht, dass ein Auftritt von Merz so spontan angekündigt wird", sagte sie weiter. Der Instagram-Beitrag der Gruppe mit der Aufforderung zur Demo sei über 1.800 Mal geliked worden.

Demo an Uniklinik: Polizei meldet keine Festnahmen

Die 22-jährige Jane und ihr Freund Remo waren extra nach Köln gefahren, um an der Demo teilzunehmen. "Ich verstehe nicht, dass man Nazis wieder groß machen muss", sagte Jane. "Wählen gehen ist wichtig, aber ich möchte auch auf die Straße gehen", ergänzte Remo.

Die Kölner Polizei bestätigte auf Anfrage von t-online am Nachmittag, dass es eine angemeldete Eilversammlung mit mehreren hundert Demonstranten gebe. Den Demonstrierenden sei zu Anfang der Demonstration eine Versammlungsfläche zugewiesen worden. "Zwischendurch haben vereinzelt Demonstrierende versucht, auf das Gelände der Uniklinik zu kommen. Die Polizei war mit starken Kräften vor Ort und hat das verhindert. Festnahmen gab es keine", teilte ein Polizeisprecher mit.

Auch in Bonn, wo Merz im ehemaligen Regierungsviertel erwartet wurde, hatten sich mehrere hundert Demonstranten versammelt. Für die Kölner Uniklinik stellte die Demo am Dienstag eine besondere logistische Herausforderung dar: Immer wieder mussten Krankenwagen und Taxis mit Patienten und Besuchern rangieren und fuhren schließlich unter Applaus der Demonstrierenden durch die Menge. Die Ausfahrt aus den Besucherparkhäusern war zwischenzeitlich nicht möglich.

Verwendete Quellen
  • Reporterin vor Ort
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Anfrage bei der Polizei Köln

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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