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Köln: Müllprobleme machen dem "Langen Tisch" zu schaffen


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Treffpunkt am Sachsenring
Müllprobleme machen dem "Langen Tisch" zu schaffen


02.08.2019Lesedauer: 3 Min.
Kölner sitzen am "Langen Tisch": Der Holztisch ist rund 30 Meter lang und ein beliebter Treffpunkt. Sein Erhalt ist allerdings nicht sicher.Vergrößern des Bildes
Kölner sitzen am "Langen Tisch": Der Holztisch ist rund 30 Meter lang und ein beliebter Treffpunkt. Sein Erhalt ist allerdings nicht sicher. (Quelle: Dierk Himstedt)
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Er ist etwas Besonderes in der Stadt: der "Lange Tisch" auf dem Grünstreifen am Sachsenring. Zwei Künstler hatten dort im Juli 2017 einen rund 30 Meter langen Holztisch errichtet. Mittlerweile ist er für viele Anwohner und Schüler zu einer lieb gewonnenen Attraktion geworden – doch das bringt auch Probleme mit sich.

Der "Lange Tisch" am Sachsenring in Köln ist beliebt. Doch sein Erhalt ist einmal mehr unsicher. Ursprünglich war der Tisch Teil des Kunstprojekts "Stadtlabor", das Ende 2017 auslief. Da die Tafel auf dem Grünstreifen aber so gut angenommen wurde, steht sie immer noch dort – und wird weiter regelmäßig als Treffpunkt von Anwohnern und Schülern des benachbarten Humboldt-Gymnasiums und des Berufskollegs Kartäuserwall genutzt.

"Wir treffen uns hier regelmäßig, machen Pause oder grillen abends", erzählt einer der "Tisch"-Besucher, die an diesem Spätnachmittag einfach nur zusammen ein Kölsch trinken. An dem vielleicht längsten Tisch Kölns finden regelmäßig auch Junggesellenabschiede oder kleinere Partys mit mobilen Bluetooth-Lautsprechern statt. Dass der "Lange Tisch" nach etwas mehr als zwei Jahren dennoch wieder abgebaut werden könnte, hat allerdings nichts mit Ruhestörungen zu tun – denn rund um den Grünstreifen am Sachsenring ist keinerlei Wohnbebauung.

Vielmehr liegen die Probleme in der Instandhaltung und vor allem in der Vermüllung rund um die Tafel. "Wir können den Tisch mittragen, solange die Konstruktion gesichert ist und das Müllproblem keine Ausmaße annimmt, die wir seitens der Stadt nicht mehr vertreten können", bezieht Joachim Bauer, stellvertretender Leiter des Kölner Grünflächenamtes, Stellung.

Anwohner kümmern sich um den Tisch

Bereits Ende Oktober letzten Jahres stand der "Lange Tisch" kurz vor dem Aus. Die Stadt hatte damals darauf gepocht, dass es sich von Anfang an um eine zeitlich begrenzte Aktion gehandelt habe. Und weil niemand die Kosten für Betreuung und Instandhaltung des Tisches übernehmen wollte, sollte er abgebaut werden.

Doch das wollten die Bürger nicht zulassen. Sie wandten sich mit einer Petition an den Rat der Stadt und an die Bezirksvertretung Innenstadt und kämpften für den Erhalt des Tisches. Eine Mehrheit der Bezirksvertretungsmitglieder stimmte schließlich für den Erhalt der Tafel – allerdings nur unter Erfüllung zweier wichtiger Bedingungen.

Einerseits sollte dafür gesorgt werden, dass die Instandhaltung des Tisches und der Sitzbänke gewährleistet wäre. Andererseits musste eine Lösung für die Müllbeseitigung rund um den "Langen Tisch" gesucht werden. Daraufhin erklärten sich rund zehn sogenannte "Tischpaten" bereit, dafür Sorge zu tragen. Doch das funktioniert bis heute nicht perfekt, sodass sich nach wie vor die Frage nach der Perspektive für die Tafel stellt.

Bezirksbürgermeister sieht die Stadt in der Pflicht

"Das Projekt des 'Langen Tisches' ist absolut unterstützenswert. Die Leute kommen dort zusammen. Es fördert die Gemeinschaft. Eine tolle Sache", sagt der langjährige Bezirksbürgermeister der Innenstadt, Andreas Hupke, auf Nachfrage von t-online.de.

Er sieht daher die Stadt in der Pflicht, wenn das Projekt auf Dauer erhalten bleiben soll. "Dort müsste in unmittelbarer Nähe ein in den Boden eingelassener Müllcontainer installiert werden. Damit hätte man eine gute Chance, das Müllproblem in den Griff zu bekommen", ist Hupke überzeugt.


Er schlägt dazu vor, nach der Sommerpause einen gemeinsamen Antrag aller Fraktionen in der Bezirksvertretung zu beschließen. Darin soll die Verwaltung aufgefordert werden, mit den zuständigen Ämtern einen Ortstermin zu vereinbaren. Bis dahin müssten allerdings die Paten noch in Eigenregie für die Sauberkeit des "Tisch"-Standortes sorgen.

Für die Künstler Uschi Huber und Boris Sieverts, die das Projekt mit umgesetzt haben, wäre der Erhalt eine gute Sache: "Wir wollen doch, dass gemeinsames städtisches Leben gefördert wird. Und durch den 'Langen Tisch' ist der Grünstreifen am Sachsenring erst als erlebbarer städtischer Raum entdeckt worden", erläutert Mitinitiator Boris Sieverts. Trotz der genannten Schwierigkeiten rund um den Tisch sieht er gute Chancen, dass dieser besondere Treffpunkt in der Kölner Südstadt erhalten bleibt.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Bezirksbürgermeister Andreas Hupke
  • Gespräch mit Boris Sievert
  • Gespräch mit Joachim Bauer, Kölner Grünflächenamt
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