Bedrückende Kulisse Schauspieler über "Tatort"-Dreh: "Will da nicht landen"

Für den neuen Kölner "Tatort" ist in einem alten Atomschutzbunker gedreht worden. Schauspieler Klaus J. Behrendt zeigt sich bedrückt vom Schauplatz – und findet klare Worte.
Der neue Kölner "Tatort" beginnt dort, wo es in Köln düster wird – hinter einer blauen Eisentür unter der Erde. Am Donnerstag fiel die erste Klappe für den neuen Fall von Max Ballauf und Freddy Schenk. Gedreht wird an einem Ort, an dem täglich Tausende Menschen achtlos vorbeilaufen: dem alten Atomschutzbunker an der U-Bahn-Haltestelle Kalk Post.
Hinter der unscheinbaren Tür in der Schalterhalle verbirgt sich eine fast vergessene Anlage aus dem Kalten Krieg. 1979 ließ die Stadt Köln hier eine unterirdische Schutzanlage errichten – für den Fall eines Atomangriffs. Drei Stahltore hätten die U-Bahn-Station im Ernstfall von der Außenwelt abgeschottet. 2.366 Menschen sollten hier 14 Tage lang überleben können. Der Bunker reicht tief hinab, vorbei an Gleisen und engen Gängen. Die Luft ist stickig, das Licht spärlich. In der einstigen Krankenstation stehen heute noch vierstöckige Bettgestelle – mit Eisenketten und Gurten gesichert für den Fall eines Bombeneinschlags.
Neuer Kölner "Tatort": Ausstrahlungstermin steht noch nicht fest
Eine beklemmende Kulisse, die nun Schauplatz eines Verbrechens im neuen Kölner "Tatort" wird. Schauspieler Klaus J. Behrendt, der seit über 25 Jahren den Kommissar Max Ballauf spielt, zeigt sich beeindruckt – und sichtlich nachdenklich. "Ein Atomschutzbunker aus dem Kalten Krieg, mit Platz für mehr als 2.000 Menschen. Es war sehr beklemmend, sehr kalt und dunkel", erklärte der Schauspieler auf Nachfrage von t-online. "Die Nahrungsmittel und das Wasser hätten damals für 14 Tage gereicht. Und dann? Ehrlich gesagt will ich gar nicht in so einem Teil landen."
Im neuen Krimi müssen die Kommissare einen Mord aufklären, während in Köln wegen einer Weltkriegsbombe Großalarm herrscht. Die Handlung dreht sich um einen Berufsschullehrer, der in einem Park mit einem Jagdmesser getötet wurde. Die Ermittlungen führen Ballauf und Schenk auf die Spur eines geheimen Bunkers, in dem ein Workshop für sogenannte "Prepper" – Menschen, die sich auf Katastrophenszenarien vorbereiten – stattfindet. Wann die Episode ausgestrahlt wird, steht noch nicht fest.
- Anfrage bei der Agentur planpunkt
- presseportal.de: Mitteilung des WDR vom 25. März 2025