Tierschützer besorgt Ratsfraktion fordert Pferdeverbot im Karneval

Nach Ende der Karnevalssession werden die Forderungen nach einem Verbot von Pferden im Rosenmontagszug laut. Es gibt bereits mehrere Anzeigen.
Die Ratsgruppe Klimafreunde und Gut hat ein Verbot für Pferde in den Kölner Karnevalszügen gefordert. Das geht aus einem Antrag an den Ausschuss Klima, Umwelt und Grün hervor, der am Donnerstag (20. März) im Rathaus tagt. Die Ratsgruppe fordert ein Verbot von sämtlichen lebenden Tieren in den Kölner Karnevalszügen.
"Die Rahmenbedingungen widersprechen dem Tierwohl", heißt es in dem Antrag der Ratsgruppe. Die bestehenden Leitlinien der Stadt und der Karnevalsgesellschaften würden nur einen unzureichenden Schutz für die Tiere bieten. Daher möchte die Ratsfraktion mit einem positiven Beschluss im Ausschuss eine Entscheidung in der kommenden Ratssitzung anvisieren.
Kölner Karneval: Ratsfraktion fordert Pferdeverbot im Rosenmontagszug
Die Klimafreunde und Gut führen dabei mehrere Anzeigen an, die das Netzwerk "Karneval pferdefrei" bei der Staatsanwaltschaft Köln gestellt hat. Ermittlungsverfahren wurden in diesem Zusammenhang allerdings nicht eingeleitet. Das Netzwerk spricht von "41 deutlich leidenden Pferden" im Rosenmontagszug 2025.
Über den Antrag soll noch am Donnerstag abgestimmt werden. Eine Mehrheit ist allerdings nicht wahrscheinlich, da Klimafreunde und Gut nicht über ausreichend Stimmen verfügen. Die Debatte kocht damit dennoch wenige Tage nach dem Höhepunkt der aktuellen Karnevalssession erneut hoch.
"Das ist Tierquälerei": Influencerin kritisiert Kölner Karneval
Tierschützer monieren seit Jahren, dass die Teilnahme der Pferde an den Karnevalsumzügen enormen Stress auslösen würde. Vor Beginn der Umzüge werden die Tiere durch das Kreisveterinäramt einer Dopingkontrolle unterzogen. Damit soll sichergestellt werden, dass ihnen keine Beruhigungsmittel in zu hoher Dosis verabreicht werden.
Erst wenige Tage vor dem Rosenmontagszug 2025 hatte die Influencerin Phia Quantius die Teilnahme der Pferde in einem Video auf Instagram scharf kritisiert. "Es ist nicht Tradition. Es ist Tierquälerei", sagte die Kölnerin in einem Video für die Organisation "Notpfote". Es wurde binnen weniger Tage mehr als 200.000 Mal aufgerufen.
- Ratsinformationssystem der Stadt Köln: Antrag der Klimafreunde und Gut
- Eigene Berichterstattung