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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Im Stadtteil Bilderstöckchen Erneute Explosion in Köln: Drogenmilieu im Visier

Im Kölner Stadtteil Bilderstöckchen kommt es zu einer Explosion vor einem Mehrfamilienhaus. Die Spuren führen ins Drogenmilieu.
In der Nacht zum Sonntag (16. März) ist es gegen 1.30 Uhr zu einer Explosion vor einem Mehrfamilienhaus im Stadtteil Bilderstöckchen gekommen. Laut Polizei wurden dabei eine Fensterscheibe und der Balkon einer Erdgeschosswohnung beschädigt. Verletzt wurde niemand, der Sachschaden blieb gering.
Anwohner alarmierten nach einem lauten Knall die Polizei, die umgehend mit Spurensicherung und Ermittlungen begann. Die genauen Hintergründe der Tat sind weiterhin unklar.
Explosion in Bilderstöckchen: Mögliche Auseinandersetzung im Drogenmilieu als Tatmotiv
Wie die Kölner Staatsanwaltschaft t-online auf Nachfrage mitteilte, deuten erste Erkenntnisse darauf hin, dass die Explosion im Zusammenhang mit einer Auseinandersetzung im Drogenmilieu steht. Die Ermittlungen richten sich weiterhin gegen Unbekannt.
Eine Verbindung zu anderen Vorfällen in Köln schließen die Ermittler jedoch aus: "Allerdings gibt es keinen Zusammenhang zwischen dieser Tat und dem Verfahrenskomplex ‚EG Sattla'". Die Ermittlungsgruppe Sattla sucht seit Monaten nach den Drahtziehern einer Drogenbande aus Köln-Kalk, die für Schüsse, Explosionen und Entführungen in Köln und weiteren Teilen Nordrhein-Westfalens verantwortlich sein soll.
Auch zu dem Vorfall in Köln-Höhenhaus, bei dem Anfang März auf ein Wohnhaus geschossen und eine Handgranate kontrolliert gesprengt worden musste, lässt sich "offenbar keine Verbindung herstellen", teilte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer mit.
Explosion vor Mehrfamilienhaus: Serie von gewaltsamen Vorfällen in Köln
Die Explosion in Bilderstöckchen reiht sich in eine Serie von gewaltsamen Vorfällen ein, die Köln in den vergangenen Monaten erschüttert haben. Die Polizei ermittelt bereits in mehreren Fällen zu Sprengstoffanschlägen und Angriffen, die mit der organisierten Kriminalität in Verbindung stehen könnten.
Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) hatte zuletzt betont, dass die zunehmende Gewalt eine "neue Form der Brutalität" zeige, die sich vor allem in kriminellen Auseinandersetzungen manifestiere.
Die Polizei bittet Zeugen, die Hinweise zu dem Vorfall in Bilderstöckchen geben können, sich unter der Telefonnummer 0221/2290 zu melden.
- Anfrage an die Kölner Staatsanwaltschaft
- Artikel von t-online