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NRW: Reul nennt Gesamtzahl der "Mocro Mafia"-Tatorte


Detonationen in Köln
Reul: Explosionsserie zeigt "neue Form der Brutalität"

Von dpa
Aktualisiert am 27.09.2024Lesedauer: 2 Min.
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Explosion vor dem Kölner Club "Vanity": Diese Form der Gewalt sei in Nordrhein-Westfalen neu, sagt Innenminister Herbert Reul (Quelle: IMAGO/Christoph Hardt/imago)
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Hinter den meisten Explosionen in Köln stehen nach Erkenntnissen der Ermittler niederländische Drogenbanden. Eine "gefährliche Gewaltspirale" wie im Nachbarland sieht der NRW-Innenminister aber nicht.

Die Explosionsserie in Köln der vergangenen Monate mit Bezug zu niederländischen Drogenbanden zeigt nach Ansicht des nordrhein-westfälischen Innenministers Herbert Reul (CDU) "eine neue Form der Brutalität". Die Methode dieser Banden ihre Interessen mit Gewalt zu verteidigen, sei hierzulande ein neues Phänomen, sagte Reul im Innenausschuss des Landtages. Aber: "Eine Entwicklung mit einer Gewaltspirale, einer gefährlichen Gewaltspirale, durch organisierte Kriminalität analog zu den Niederlanden und Belgien ist derzeit in Nordrhein-Westfalen nicht festzustellen", betonte er.

Innenminister: "Versetzt mich genauso wie Sie in Sorge"

"Die Tatsache, dass im Moment keine Woche vergeht, ohne dass irgendwo eine Explosion stattfindet oder Schüsse auf Wohn- oder Geschäftshäuser abgegeben werden, versetzt mich genauso wie Sie in große Sorge", sagte Reul.

An den mutmaßlich zusammenhängenden Taten arbeiten laut Reul inzwischen 80 Ermittler. Seit Juni habe es bislang 22 Tatorte gegeben. 33 Beschuldigte seien identifiziert, 13 säßen in Haft. Insgesamt gebe es momentan 43 Ermittlungsverfahren. Bei rund 20 Durchsuchungen seien mehr als 1200 Asservate sichergestellt worden – darunter Schusswaffen, Drogen und vor allem Datenträger.

Die Ermittlungen hinter den Kulissen seien sehr komplex – Details dürften nicht an die Öffentlichkeit dringen. "Ich kann Ihnen sagen, da läuft eine gigantische Ermittlungsarbeit. Je mehr wir preisgeben, desto weniger effektiv sind wir – und ich will effektiv sein", sagte Reul. "Es ist ja nicht bedeutsam, den einen Menschen zu erwischen, der da den Sprengsatz gelegt hat", meinte er. "Viel bedeutsamer ist ja, durch vorsichtige Informationspolitik dazu beizutragen, dass man die Strukturen und die Hintermänner erwischt."

Jüngste Explosionen wohl ohne Bezug zur Bandenkriminalität

Die Explosionen in einem Kölner Café am Mittwoch und in Wachtberg bei Bonn am vergangenen Sonntag stehen laut Reul nach jetzigem Stand nicht in Verbindung zu den anderen Taten. Ein Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft sagte, der Hintergrund für die jüngste Explosion in dem Café liege wohl eher im privaten Bereich. Der Beschuldigte, der sich bei der Polizei gemeldet hatte, habe einen familiären Bezug zu den Café-Betreibern.

Im Zuge der Fahndung war der Verdächtige in Begleitung seines Anwalts bei der Polizei erschienen. Nach seiner Vernehmung war er wieder auf freien Fuß gesetzt worden, weil bei einer Wohnungsdurchsuchung keine Beweise gefunden wurden. Er bestreite die Tat. Gegen ihn bestehe aber weiter ein Anfangsverdacht wegen schwerer Brandstiftung, sagte der Sprecher. Nach einem zweiten Verdächtigen, der noch flüchtig sei, werde weiter gefahndet.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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