Kölner Fernsehturm Ernsthafter Interessent für Colonius-Restaurant

Durch den Kölner "Tatort" rückt der Colonius wieder in den Fokus. Ein neuer Betreiber will den Fernsehturm bald wieder für Besucher öffnen.
Der Kölner Fernsehturm Colonius könnte zeitnah wieder für Besucher öffnen. Die Deutsche Funkturm (DFMG), Eigentümer des Fernsehturms, befindet sich in Gesprächen mit einem "ernstzunehmenden Interessenten" für das Drehrestaurant, wie Sprecher Benedikt Albers auf Anfrage von t-online bestätigte. Es gehe um "einen langfristigen Betrieb des Colonius für die Öffentlichkeit".
Die Aussichtsplattform des Colonius ist seit 1999 für die Öffentlichkeit geschlossen, schon fünf Jahre zuvor hatte der letzte Pächter das Drehrestaurant in 166 Metern Höhe verlassen. Seitdem ist der Colonius für die Öffentlichkeit aus Brandschutzgründen geschlossen, die Fahrstühle innerhalb des Turms werden lediglich für technische Arbeiten am Turm benutzt.
Colonius: Interessent für Kölner Fernsehturm gefunden
Details zum neuen Interessenten nannte die DFMG auf Anfrage zunächst nicht. Sprecher Benedikt Albers sagte nur: "Neben einem vielversprechenden Konzept bringt der Interessent Erfahrung aus dem Bereich Gastronomie und Eventmanagement in Sonderbauwerken mit." Ob er bereits weitere Restaurants in deutschen Fernsehtürmen betreibt, ist derzeit noch unklar.
Die Stadt Köln hatte in den vergangenen Jahren mehrfach betont, einer Sanierung des Fernsehturms positiv gegenüberzustehen. Er steht seit 2022 unter Denkmalschutz, was eine Sanierung deutlich anspruchsvoller macht. Die DFMG schätzt die Kosten für eine Sanierung auf 60 Millionen Euro, um den Brandschutz zu erneuern und einen langfristigen öffentlichen Betrieb zu gewährleisten.
Restaurant im Colonius: Wird der Kölner Fernsehturm bald wiedereröffnet?
Die Kosten sollen möglichst vom Bund, dem Land Nordrhein-Westfalen und der Stadt Köln getragen werden. Denkbar ist, dass der Bund 30 Millionen Euro übernimmt und Land und Stadt je 15 Millionen Euro zusteuern. Ob das angesichts der angespannten Haushaltslage möglich ist, ist allerdings unklar. In Köln waren in den vergangenen Jahren bereits Stimmen laut geworden, die eine städtische Beteiligung an der Sanierung kritisch sehen.
- Kölner "Tatort": Weshalb der Colonius für die Öffentlichkeit gesperrt ist
Einen konkreten Zeitplan für eine Sanierung gibt es nicht. Benedikt Albers: "Der nächste Schritt für eine mögliche Wiedereröffnung des Colonius ist eine Einigung der möglichen Zuwendungsgeber Stadt Köln, Land NRW und Bund im Rahmen der Denkmalschutzförderung." Im Anschluss sei dann eine konkrete Planung möglich.
Kölner "Tatort": Bundesweites Interesse am Colonius
Der Kölner Fernsehturm war durch den "Tatort" Mitte März erneut in den Fokus der Öffentlichkeit geraten. Dabei untersuchen die Kommissare Freddy Schenk (Dietmar Bär) und Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) einen Mord, der sie in das Milieu des ehemaligen Technoclubs im Colonius führt. Einen Nachtclub gab es im Fernsehturm tatsächlich, er wurde allerdings 1993 geschlossen.
Nicht nur durch den "Tatort" ist der jahrelang brachliegende Colonius wieder in den Fokus der Öffentlichkeit geraten. "Wir erleben ein ungebrochen hohes öffentliches Interesse am Fernsehturm", so Benedikt Albers weiter.
- Anfrage bei der Deutschen Funkturm GmbH
- Eigene Recherchen