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Köln: Wie unterscheiden zwischen Obdachlosen und Bettel-Banden?


Bettelbanden in der Region
Spenden in Köln: Wie erkennt man wirklich Bedürftige?


Aktualisiert am 14.01.2025 - 14:39 UhrLesedauer: 2 Min.
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Eine bettelnde Person am Kölner Neumarkt (Archivbild): Das stille Betteln – also das Ansprechen von Passanten ohne Belästigung – ist grundsätzlich zulässig. (Quelle: Jochen Tack via www.imago-images.de)
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Die Unterscheidung zwischen hilfsbedürftigen Obdachlosen und Mitgliedern von organisierten Bettelgruppen ist im Winter oft schwierig. Woran erkennt man wirklich bedürftige Menschen?

Die Temperaturen in Köln sinken, und für Menschen ohne festen Wohnsitz ist die kalte Jahreszeit besonders herausfordernd. Doch wer in der Innenstadt auf Bettelnde trifft, zögert oft, Geld zu geben – aus Sorge, damit möglicherweise sogenannte Bettelbanden zu unterstützen. Wer für solche Strukturen arbeitet, darf die Spenden häufig nicht behalten, sondern muss sie abgeben. Aber ist es überhaupt möglich, zwischen hilfsbedürftigen Obdachlosen und Mitgliedern solcher Gruppen zu unterscheiden?

Stadt Köln: "Eine Unterscheidung ist kaum möglich"

Die Stadt Köln teilt auf Anfrage mit, dass eine rechtssichere Unterscheidung zwischen tatsächlich bedürftigen Obdachlosen und organisierten Banden kaum möglich ist. Laut einem Sprecher der Stadt halten sich die Personen, die bandenmäßig oder kriminell agieren, im Hintergrund auf und sind erfahrungsgemäß sehr vorsichtig. Nach Angaben der Stadt sind in Köln vor allem Gruppen aus Südosteuropa aktiv. Besonders zur Weihnachtszeit, wenn die Spendenbereitschaft der Bevölkerung steigt, ist ein Anstieg des organisierten Bettelns zu beobachten.

Das Ordnungsamt der Stadt weist darauf hin, dass das stille Betteln – also das Ansprechen von Passanten ohne Belästigung – grundsätzlich zulässig ist. Maßnahmen wie Platzverweise oder Bußgelder kommen erst bei aggressivem Verhalten oder der Einrichtung eines festen Bettelplatzes infrage. Zudem wird eingeschritten, wenn Kinder, Jugendliche oder Tiere involviert sind, da hier der Verdacht auf Kindeswohl- oder Tierschutzgefährdung bestehen könnte.

Bettelbanden in Köln: Realität oder Vorurteil?

Laut Jane van Well, Sachgebietsleiterin für niedrigschwellige Hilfen beim Sozialdienst katholischer Männer (SKM) Köln, ist es aus humanitärer Sicht nicht sinnvoll, zwischen verschiedenen Gruppen von Bettelnden zu unterscheiden. "Auch die Menschen, die für kriminelle Banden betteln, sind bedürftig und brauchen Aufmerksamkeit", betont sie. Dennoch bleibt die Unsicherheit bei vielen Spendern bestehen. Wer sich Sorgen macht, unwissentlich Bandenstrukturen zu unterstützen, kann Geld oder Sachspenden an Hilfsorganisationen wie den SKM Köln oder den Kölner Kältebus richten. Wichtig ist dabei, sich vorher zu informieren, was wirklich benötigt wird. "Kleiderspenden sind im Winter besonders gefragt", so van Well. Wer direkt helfen möchte, sollte das Gespräch suchen und die Bedürfnisse der betroffenen Person erfragen. "So weiß man, dass die Hilfe wirklich ankommt."

Verwendete Quellen
  • Anfrage bei der Stadt Köln
  • Anfrage beim SKM Köln
  • Artikel von t-online

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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