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Kölner Karneval: Diese elf jecken Begriffe sollten Sie kennen


Wörterbuch für Neulinge
Sprechen Sie Karneval? Diese Begriffe sollten Sie kennen


15.01.2025 - 08:00 UhrLesedauer: 3 Min.
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Tanzmariechen im Kölner Rosenmontagszug (Archivbild): Mariechen ist ein typisch kölscher Begriff für die Mädchen in einer Tanzgruppe. (Quelle: IMAGO/Christoph Hardt/imago-images-bilder)
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Am 27. Februar startet der Straßenkarneval in Köln. Für Touristen sind Abläufe, Bräuche und Lieder oft gar nicht so leicht zu verstehen. Unser Glossar schafft Abhilfe.

Wer das erste Mal in seinem Leben die Karnevalstage im Rheinland verbringt, kann sich schnell verloren fühlen. Die Menschen reden komisch, sie tragen komische Uniformen und halten sich an viele komische Regeln, die nur sie zu kennen scheinen. Um die jecke Welt besser zu verstehen, hilft es, die Sprachbarriere abzubauen. Deshalb haben wir elf Begriffe gesammelt, die oft im Zusammenhang mit Karneval oder in Karnevalsliedern vorkommen. Los geht's:

1. Karneval: Fangen wir mal beim Hauptbegriff an. Wieso heißt es überhaupt "Karneval"? Also: Karneval könnte von dem italienischen Wort "carnevale" abstammen, was in etwa "Fleisch, lebe wohl" heißt. Schließlich beginnt am Aschermittwoch die Fastenzeit, die dann bis Ostern eingehalten werden soll.

2. Alaaf: Die Herkunft des jecken Ausrufs "Alaaf" ist schon etwas klarer als die des Worts Karneval. "Alaaf" stammt wohl vom kölschen "all af" ab, was soviel heißt wie "über alles". "Kölle Alaaf" bedeutet also "Köln über alles" und gibt schon mal einen Vorgeschmack darauf, wie viel Lokalpatriotismus Besucher im Kölschen Karneval erwartet.

3. Dreigestirn: Das Trio aus Prinz, Bauer und Jungfrau begegnet Besuchern vor allem im Sitzungskarneval und bei den offiziellen Umzügen wie beispielsweise im Rosenmontagszug. Die Drei regieren in der Karnevalszeit symbolisch über das närrische Volk und werden oft auch als "Trifolium" bezeichnet, was so viel wie "Dreiblatt" oder "dreiblättriges Kleeblatt" bedeutet. Die Mitglieder des Dreigestirns – übrigens allesamt Männer – werden jedes Jahr vom Festkomitee Kölner Karneval bestimmt. 2025 wurden dafür erstmalig drei Mitglieder eines queeren Karnevalsvereins ausgewählt. Viele Frauen fordern schon lange ein weibliches Dreigestirn.

 
 
 
 
 
 
 

4. Kamelle: Beim Rosenmontagszug und vielen anderen Karnevalszügen schmeißen die Karnevalsgesellschaften Süßigkeiten von den Wagen. Die heißen "Kamelle". Der Name geht darauf zurück, dass früher nur Karamellbonbons geworfen wurden. Außerdem regnet es "Strüßjer", kleine Blumensträuße. Und über all das freuen sich besonders die "Pänz", die Kinder.

5. Zoch: Das ist einfach. "Zoch" heißt einfach "Zug" auf Kölsch. Ruft also jemand "D'r Zoch kütt" ("Der Zug kommt"), sollten Sie schnell den Kamelle-Beutel bereithalten.

6. Fastelovend: Der Begriff, der in zahlreichen Karnevalsliedern vorkommt, ist einfach ein anderes Wort für "Karneval". Ab und zu hört man auch "Fasteleer", was dasselbe bedeutet.

7. Stippeföttche: Jetzt wird es etwas seltsam. Der "Stippeföttche" (wörtlich: hervorstehender Popo) ist ein merkwürdig anmutender Tanz, bei dem zwei Karnevalisten in Gardeuniform Rücken an Rücken stehen und ihre Hinterteile aneinander reiben. Das ist nicht etwa sexuell gemeint (naja...manchmal vielleicht schon...), sondern eine Persiflage auf das Soldatentum und den Militarismus.

8. Bützen: Im Karneval wird nicht nur Hintern an Hintern gerieben, sondern auch gebützt. Das bedeutet einfach "Küssen", meint aber einen eher harmlosen Kuss auf die Wange.

9. Nubbel: Festhalten, denn jetzt wird es wirklich richtig merkwürdig. Noch merkwürdiger als "Stippeföttche" ist nämlich die Nubbel-Verbrennung. Der Nubbel ist eine Strohpuppe, die im Karneval über vielen Kneipen hängt und am letzten Tag des Karnevals, dem Veilchendienstag, abends gemeinschaftlich angezündet und verbrannt wird. Vorher übertragen die Jecken all ihre in der Session begangenen Sünden auf den Nubbel. Vorher wird natürlich nochmal ordentlich gefeiert, damit es auch genug Sünden für den Sündenbock gibt.

10. Hätz: Das Wort kommt in so gut wie jedem Karnevalslied vor und heißt "Herz". Davon haben die Kölner übrigens jede Menge – und vor allem für ihre eigene Stadt.

11. Rhing: Neben dem Dom und dem "Hätz" wohl das dritthäufigste Wort im kölschen Liedgut. "Kölle am Rhing" ist nicht etwa "Köln am Ring", sondern "Köln am Rhein".

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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