Im vergangenen Jahr Magdeburg-Attentäter kritisierte Kölner Verein
Neue Details zum Täter des Magdeburger Weihnachtsmarktes: Der Mann erhob 2023 schwere Vorwürfe gegen deutsche Behörden und einen Kölner Verein.
Nach dem tödlichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg sind weitere Einzelheiten über den mutmaßlichen Täter bekannt geworden. Taleb A., ein saudischer Arzt, der zuletzt in Bernburg tätig war, fiel bereits vor der Tat durch radikale Islamkritik in sozialen Netzwerken auf. Kurz vor seinem Angriff veröffentlichte er mehrere Videos auf der Plattform X (ehemals Twitter), in denen er Vorwürfe gegen deutsche Behörden und einen Kölner Verein der Flüchtlingshilfe erhob.
Laut Informationen des "Kölner Stadt-Anzeiger" habe Taleb A. im vergangenen Jahr den Verein wegen angeblicher Untreue und Belästigung dreier saudischer Frauen angezeigt. Die Staatsanwaltschaft Köln habe jedoch kein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Sprecher Ulrich Bremer bestätigte am Samstag der Lokalzeitung, dass die Vorwürfe als unbegründet eingestuft worden seien. Ein Ablehnungsbescheid habe Taleb A. im März 2023 darüber informiert.
Flüchtlingshilfe distanziert sich von Taleb A.
Die Flüchtlingshilfe, gegen die sich die Vorwürfe richteten, habe sich deutlich von Taleb A. distanziert: "Er war zu keinem Zeitpunkt Mitglied unseres Vereins", hieß es in einer Stellungnahme. Eine ursprünglich angedachte Zusammenarbeit sei gescheitert.
In seinen jüngsten Videos habe der Attentäter zudem behauptet, dass ihm sei ein USB-Stick von deutschen Behörden gestohlen worden sei. Außerdem habe er beklagt, dass er weder eine Überwachungskamera an seinem Briefkasten noch Waffen besitzen dürfe.
Die Ermittlungen zu den genauen Hintergründen des Anschlags laufen weiterhin. Behörden prüfen, ob die Ablehnung des Strafverfahrens oder die persönlichen Konflikte des Täters eine Rolle bei seiner Radikalisierung gespielt haben könnten.
- ksta.de: "Mutmaßlicher Attentäter von Magdeburg hatte Kontakt zu Kölner Staatsanwaltschaft" vom 21. Dezember 2024