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Großbordell Pascha bleibt offen: Keine Hinweise auf Straftaten


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"Keine negativen Erkenntnisse"
Warum die Stadt das Pascha nicht dicht macht


18.11.2024 - 15:24 UhrLesedauer: 2 Min.
Das "Pascha" an der Hornstraße (Archivfoto): Wurde hier Geld für eine Schleuserbande gewaschen?Vergrößern des Bildes
Das "Pascha" an der Hornstraße (Archivfoto): Wurde hier Geld für eine Schleuserbande gewaschen? (Quelle: IMAGO/Christoph Hardt/imago)

Trotz Razzia und Schlagzeilen um die sogenannte Schleuser-Affäre: Im Kölner Großbordell Pascha läuft der Betrieb normal weiter. Die Stadtverwaltung macht klar: Das habe alles seine Ordnung.

Mitte September hatten Polizei und Staatsanwaltschaft Büroräume im Pascha durchsucht. Dabei ging es nach Angaben der Ermittler vor allem um den Kauf der Immobilie im Jahr 2021 durch eine chinesische Investorin. Bei dem Deal waren auch die beiden Anwälte beteiligt, die als Hauptverdächtige in der "Schleuser-Affäre" um reiche Chinesen gelten.

Die Staatsanwaltschaft hatte schon vorher das Grundstück samt dem elfstöckigen Gebäude beschlagnahmt. Zur Zeit kann es daher nicht weiterverkauft werden. Doch obwohl die Besitzverhältnisse eingefroren sind, darf der Betrieb im Pascha weiterlaufen. Daran hat sich nichts geändert, obwohl inzwischen im Rahmen der "Schleuser-Affäre" auch gegen den Geschäftsführer des Pascha ermittelt wird.

In der Sache selbst gibt es laut der zuständigen Zentral- und Ansprechstelle für die Verfolgung Organisierter Straftaten (ZeOS) bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf keinen neuen Stand. Die Ermittlungen liefen weiter, sagte Sprecher t-online. Die Razzia und das Verfahren gegen den Pascha-Chef haben aber auch Kölner Lokalpolitiker hellhörig gemacht. Sie hatten unter anderem im Sozialausschuss des Stadtrats Nachfragen.

Nachfragen von Kölner Lokalpolitikern im Sozialausschuss

Die wurden von Stadtdirektorin Andrea Blome schriftlich beantwortet. Sie geht dabei zunächst zurück ins Jahr 2021, als das Pascha – während Corona in die Insolvenz gerutscht – von den neuen Investoren übernommen worden war. "Die Zuverlässigkeitsprüfung im Rahmen der Erlaubniserteilung für die Betreiber GmbH ergaben keine Versagungsgründe", so Blome. Daher sei "die Erlaubnis zum Betrieb des Prostitutionsbetriebes" am 3. November 2021 erteilt worden.

Knapp drei Jahre später – im Mai 2024, also noch vor der Razzia – gab es eine turnusgemäße Überprüfung durch die Stadt. Immer noch alles okay: "Die Prüfung der Zuverlässigkeit der Betreiber-GmbH sowie des Geschäftsführers ergaben keine negativen Erkenntnisse", so Blome in ihrem Papier für den Ausschuss.

Pascha: Stadtverwaltung hat keine Erkenntnisse über Ermittlungsverfahren vorliegen

Auch unangekündigte Kontrollen hätten nie Auffälligkeiten ergeben. Mit den aktuellen Recherchen von Polizei und Staatsanwaltschaft hat die Stadt nach eigenen Angaben nichts zu tun: "Der Verwaltung liegen keine Erkenntnisse zu von den Strafverfolgungsbehörden geführten Ermittlungsverfahren vor." Man sei bislang auch nicht nach zu der Sache befragt worden.

Im Zuge der ordnungsrechtlichen Überprüfungen habe man vor vier Wochen noch mal eine "Online-Sicherheitsprüfung" gemacht, also nachgeschaut, ob die Betreiber etwas auf dem Kerbholz haben. Das Ergebnis: "Hier sind keine mutmaßlichen Straftaten wie Schleusung und Geldwäsche verzeichnet", so die Verwaltung. Das würde allerdings auch erst nach einer rechtskräftigen Verurteilung zu sehen sein.

Verwendete Quellen
  • Anfrage an die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft vom 18. November 2024
  • ratsinformation.stadt-koeln.de: "Unterlage für den Sozialausschuss der Stadt Köln" vom 18. November 2024
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