Sorgen um die Finanzierung Kölner Rosenmontagszug steht vor ungewisser Zukunft

Der Rosenmontagszug in Köln steht finanziell auf wackeligen Beinen. Explodierende Kosten und begrenzte Einnahmequellen zwingen das Festkomitee zum Umdenken.
Der Rosenmontagszug in Köln bildet in jedem Jahr den krönenden Abschluss der Karnevalstage. Kölnerinnen und Kölner, aber auch Jecken von außerhalb kommen in die Stadt, um sich den deutschlandweit größten Umzug unter freiem Himmel anzuschauen. Dieser ist für den Großteil der Besucher kostenlos, einzig für Plätze auf den Tribünen muss gezahlt werden.
Künftig könnte sich das jedoch ändern. Laut dem Festkomitee Kölner Karneval ist der Rosenmontagszug seit Jahren nicht gewinnbringend und verursache jährlich enorme Kosten zwischen zwei und drei Millionen Euro. Finanziert wird der Umzug durch die Tribünen, über Medieneinnahmen und Sponsoren. Doch das reicht nicht mehr, wie Tanja Holthaus, Sprecherin des Festkomitees, t-online im Gespräch erklärt.
Kölner Rosenmontagszug: "Kosten sind eskaliert"
Die größte Herausforderung der kommenden Jahre läge demnach darin, eine Finanzstruktur zu schaffen, die den Rosenmontagszug in seiner jetzigen Form sichert. Grund für die schwierige Finanzierungslage seien unter anderem die explodierenden Kosten in den vergangenen Jahren. Allein die Kosten für die Sanitätsdienste hätten sich verdoppelt. Das Festkomitee befinde sich aktuell im engen Austausch mit der Stadt, um möglicherweise eine größere Unterstützung zu bekommen. Noch sei der Zuschuss der Stadt sehr gering.
Marc Michelske, Zugleiter des Rosenmontagszugs, erklärte t-online: "Was nicht passieren darf, ist, dass Menschen privat irgendwelche Bereiche absperren, Türsteher besorgen und dann Geld nehmen." Das Festkomitee selbst dürfe insgesamt 25 Prozent der Veranstaltungsfläche vermarkten. Bisher sei man noch fünf Prozent darunter. "Unser Ziel ist es, trotz der defizitären Situation immer noch, dass die große Masse an Menschen kostenfreien Zugang zum Rosenmontagszug hat", so Tanja Holthaus.
- Gespräch mit Tanja Holthaus, Sprecherin des Festkomitees Kölner Karneval
- Gespräch mit Marc Michelske, Zugleiter des Kölner Rosenmontagszugs