Ermittler greifen durch Kölner Schleuser-Skandal: Offenbar frühere Kirche beschlagnahmt
Erst das Großbordell "Pascha", jetzt eine ehemalige Kirche: In Köln weitet sich der Schleuser-Skandal dramatisch aus. Die Ermittler haben einen brisanten Verdacht.
Die Kölner Staatsanwaltschaft hat im Zuge der Ermittlungen gegen eine internationale Schleuserbande eine ehemalige Kirche beschlagnahmt. Wie Oberstaatsanwalt Daniel Vollmert dem "Kölner Stadt-Anzeiger" am Sonntag sagte, wurde Anfang September 2024 neben dem bereits sichergestellten Großbordell "Pascha" auch das Grundstück der früheren Auferstehungskirche an der Ecke Jülicher Straße und Moltkestraße eingezogen.
Die Ermittler vermuten, dass die 1906 erbaute und später zu einem Bürokomplex umgebaute Kirche zur Geldwäsche genutzt wurde. So soll im Oktober 2017 ein Bankdarlehen für den Kauf der Immobilie mit 1,1 Millionen Euro aus mutmaßlichen Schleusergeschäften abgelöst worden sein.
Großbordell wurde von Ermittlern schon beschlagnahmt
Im Fokus der Ermittlungen stehen ein Kölner Anwalt als mutmaßlicher Schleuserboss sowie zwei Immobilienunternehmer aus Solingen. Die Solinger Geschäftsleute hatten die Kirche für knapp sechs Millionen Euro erworben – finanziert durch Kredite von 4,5 Millionen Euro und zwei Millionen Euro Eigenkapital.
Der Fall hatte im April 2024 für Aufsehen gesorgt, als mehr als 1000 Beamte in acht Bundesländern über 200 Objekte durchsuchten. Die Bande soll sich auf das Einschleusen wohlhabender Menschen aus China und dem Oman spezialisiert haben. Zehn Personen wurden verhaftet.
- ksta.de: Staatsanwaltschaft beschlagnahmt ehemalige Kirche in Köln
- Eigene Berichterstattung