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Uni Köln: Forscher entschlüsseln bisher unbekannte Sprache – Fördergelder


Meilenstein für die Wissenschaft
Tote Sprache entschlüsselt: Fördergelder für Forscher

Von t-online, fe

09.09.2024Lesedauer: 2 Min.
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Ein Forscher arbeitet mit archäologischen Funden (Archivbild): Das Schriftsystem soll auf eine ausgestorbene mitteliranische Sprache zurückgehen. (Quelle: imago stock&people)

Forscher der Uni Köln und der Würzburger Universität entschlüsseln eine bisher unbekannte Sprache. Nun sollen sie in Zentralasien weitere Untersuchungen anstellen.

Eine bisher unbekannte Sprache lässt Kölner und Würzburger Forscher rätseln: Seit dem Ende der 19050er-Jahre haben Archäologen in einem Gebiet in Kasachstan und dem Hindukusch zahlreiche Schriftstücke gefunden, die in einer mysteriösen Sprache verfasst wurden. Die meisten Schriftstücke lassen sich auf das zweite und dritte Jahrhundert nach Christus datieren.

Inzwischen konnte die Schrift teilweise entschlüsselt werden – durch Dr. Svenja Bonmann vom Institut für Linguistik der Universität zu Köln und Dr. Jakob Halfmann vom Institut für Altertumswissenschaften der Universität Würzburg. Zusammen mit einer weiteren Kollegin konnten die beiden Wissenschaftler das Schriftsystem dechiffrieren. Dazu nutzten sie zwei- und dreisprachige Schriftstücke, die in Tadschikistan und bei Kabul entdeckt worden waren.

Unis Köln und Würzburg erhalten 200.000 Euro Fördergeld

Demnach gehe das Schriftsystem auf eine bisher unbekannte, mitteliranische Sprache zurück, die von den Forschern den provisorischen Namen "Eteo-Tocharisch" erhalten hat. Die entsprechende Schrift solle "Issyk-Kuschana-Schrift" genannt werden.

Nun erhalten die beteiligten Hochschulen Fördermittel der Fritz Thyssen-Stiftung von 200.000 Euro, um in Tadschikistan, Usbekistan und Kasachstan weitere Inschriften zu untersuchen. "Sie planen einerseits, bereits identifiziertes Inschriftenmaterial in Museumssammlungen zu untersuchen", erklärt die Uni Köln in einer Pressemitteilung. "Andererseits werden sie vielversprechende Fundstellen in den drei Ländern dokumentieren, bei denen vermutet wird, dass es sich um Zeugnisse des Schriftsystems handelt."

Forschungsprojekt soll zunächst zwei Jahre lang andauern

Das Projekt mit dem Titel "A Digital Corpus of the Issyk-Kushan inscriptions" beginnt zum 1. Januar 2025 und läuft zunächst für zwei Jahre. Bei Bedarf könne es um ein weiteres Jahr verlängert werden.

"Die Ergebnisse werden die Chance eröffnen, mehr über die linguistische Frühgeschichte Zentralasiens zu erfahren und die Issyk-Kuschana-Schrift möglichst vollständig zu entziffern", schreibt die Uni Köln weiter. "Das wiederum würde neue historische Forschung über das Kuschana-Reich ermöglichen."

Verwendete Quellen
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