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CSD in Köln: Pro-Palästina Aktivisten vereinnahmen Demo für ihre Zwecke


CSD in Köln
Pinkwashing for Palestine

MeinungVon Florian Eßer

18.07.2024Lesedauer: 2 Min.
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Eine queere Parade in Athen (Archivbild): Pro-palästinensische Aktivisten wollen am CSD in Köln teilnehmen. (Quelle: IMAGO)

Pro-palästinensische Aktivisten wollen die CSD-Parade in Köln als Bühne nutzen. Sie vereinnahmen die Parade, um gegen die Vereinnahmung der Parade zu demonstrieren.

Am Sonntag findet in Köln die große Parade zum Christopher Street Day statt. Die queere Community und ihre Freunde gehen dann auf die Straße, um für Sichtbarkeit, Toleranz und Vielfalt zu demonstrieren. Was als Aufstand gegen Unterdrückung und Diskriminierung in New York begann, lockt heute auch Parteien und Konzerne an – längst ist die Parade für politische Player, Firmen und andere Trittbrettfahrer zu einer Schaubühne und Werbeplattform geworden.

Diese "Vereinnahmung" des CSD kritisiert auch eine Gruppe pro-palästinensischer Aktivisten aus Köln. Sie wollen parallel zu der Parade einen "revolutionären Block" bilden, um gegen diese Vereinnahmung zu demonstrieren. Vorgeblich jedenfalls. Denn die Sache hat einen gewaltigen Haken: Sie selbst wollen die Parade für ihre politischen Zwecke vereinnahmen.

Pinkwashing gegen Pinkwashing

So ruft die Gruppe dazu auf, sich in Farben der palästinensischen Flagge zu kleiden. Schwarz, Weiß, Grün und Rot ergeben aber noch keinen Regenbogen. Und da muss man kein Schelm sein, um sich Böses dabei zu denken: Den Aktivisten geht es nicht um die Rechte queerer Menschen – es geht ihnen darum, ihre Ablehnung gegen den Staat Israel beim CSD in die Öffentlichkeit zu tragen.

Sie werfen Israel vor, queere Palästinenser zu unterdrücken, gar zu ermorden. Erst, "wenn ganz Palästina befreit ist", könnten auch queere Menschen in Palästina frei leben. Über die desolate Situation von queeren Personen in den Palästinensergebieten und unter der Hamas verlieren sie kein Wort. Dabei warnt auch das Auswärtige Amt davor, dass Homosexualität im Gaza-Streifen und im Westjordanland ein "Tabuthema" ist und homosexuelle Handlungen unter Strafe stehen. Die Aktivisten betreiben Propaganda gegen Israel unter dem Deckmantel der Regenbogenflagge.

Aktivisten missbrauchen CSD für ihre Agenda

Sie geben vor, ihre Stimmen "für die Freiheit und Rechte von LGBTI+ Personen in Palästina und weltweit" erheben zu wollen. Stattdessen aber erheben sie ihre Stimme gegen Israel – und vereinnahmen den CSD somit selbst für ihre Agenda. Als Teilnehmer bei der Demonstration sind die Aktivsten übrigens nicht angemeldet. Sie wollen nur das Schlaglicht nutzen, das an diesem Tag auf Köln und die Parade gerichtet ist.

Ob für oder gegen Israel: Derartiger Aktivismus hat beim Christopher Street Day nichts zu suchen. Überlasst die Parade jenen Menschen, die für sie gekämpft und gelitten haben. Der CSD ist ein Triumph queerer Menschen, der nicht durch politische Forderungen anderer Akteure missbraucht und überschattet werden darf.

Verwendete Quellen
  • Anfrage bei Cologne Pride
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