Nach SEK-Einsatz in Rodenkirchen Bericht: Steckt "Mocro-Mafia" hinter der Entführung?
Die Entführung zweier Bochumer und die Explosionsserie in Mülheim stehen in Verbindung. Die Spur führt ins Drogenmilieu.
Die Entführung zweier Bochumer in Rodenkirchen am Freitag und die Explosionen in Köln, Engelskirchen sowie Duisburg vor einer Woche stehen in einem Zusammenhang. Das gaben die Kölner Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag bekannt.
Gegen fünf Beschuldigte besteht der Verdacht der gemeinschaftlichen Geiselnahme und der gefährlichen Körperverletzung. Der sechste Tatverdächtige steht im Verdacht, Beihilfe zur Geiselnahme geleistet zu haben und gegen das Waffengesetz verstoßen zu haben.
Zudem konnten Ermittler einen weiteren Tatverdächtigen in Engelskirchen am Sonntag festnehmen. Er soll mutmaßlich an der Tat beteiligt gewesen sein. Der Beschuldigte wird wegen des dringenden Tatverdachts der Geiselnahme am Montag einem Haftrichter vorgeführt.
Motiv: Drogengeschäfte im Millionenwert
Wie die "BILD" zusätzlich berichtet, sei ein Paar aus Bochum bei der Entführung schwer misshandelt worden, wie ein Video beweisen soll. Dabei soll einer der im Video gequälten Bochumer ein Mitglied der libanesischen El-Zein-Großfamilie sein.
Das Motiv hinter der Entführung sollen Drogengeschäfte im Millionenwert sein, wie Polizei und Staatsanwaltschaft weiter erklären. Bei einem Deal sollen mehrere hundert Kilo Drogen verschwunden sein. Diese sollen nach "BILD"-Informationen einen Gesamtwert von neun Millionen Euro haben. Nach Informationen der Zeitung, die sich auf die Einschätzung von Polizisten beruft, waren diese Explosionen Warnungen der "Mocro-Mafia" wegen des verschwundenen Rauschgifts.
- Nach Entführung: Das steckt hinter der berüchtigten Mocro-Mafia
Laut den Ermittlern führt eine Spur auch in die Niederlande. Laut Angaben der "BILD" besteht ein Zusammenhang mit der organisierten Drogenkriminalität, insbesondere mit der sogenannten "Mocro-Mafia". Ein Sprecher der Polizei bestätigte bereits am Samstag, dass eine Spur ins Drogenmilieu führe.
Serie von Explosion erschüttert Anwohner
Begonnen hatte die Entführung den Angaben zufolge am Freitagmorgen in Bochum. Es habe einen Hinweis nach Köln gegeben, worauf das SEK in den Stadtteil Rodenkirchen ausgerückt sei. Eine Gefahr für Unbeteiligte habe bei dem Zugriff in dem Wohngebiet nicht bestanden.
Zuvor hatte eine Serie von Explosionen, zwischen dem 29. Juni und 1. Juli, in Mülheim und Buchheim sowie in Engelskirchen und Duisburg Anwohner in Angst versetzt. Scheiben und Haustüren von Wohnhäusern wurden durch Pyrotechnik zerstört. In Köln war der Opferschutz im Einsatz.
Auch ein tödlicher Vorfall aus Solingen soll zu der Serie gehören. Ein Mann starb dort, als ein Sprengsatz wohl vorzeitig explodierte. Mutmaßliches Attentatsziel war der "BILD" zufolge das Haus einer Clan-Familie.
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